Berlin. Ein Zeitungsbericht hat einen neuen Trump-Skandal um sexuelle Übergriffe entfacht. Der Milliardär tobt, die Zeitung reagiert gelassen.

Die Schlagzeilen um frauenfeindliche Äußerungen von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump reißen nicht ab. Nachdem zwei Frauen in der „New York Times“ über ihre Belästigungen durch den 70-jährigen Milliardär sprachen, verfasste Trump einen Brief an die Zeitung. Darin fordert er das Blatt auf, es solle die Berichterstattung stoppen und den betreffenden Text offline nehmen. Der Artikel über Trumps angebliche Übergriffe sei „diffamierend“, es handele sich um „üble Nachrede“, so Trump. Es sei eine „koordinierte und bösartige“ Kampagne.

Trumps Brief endet mit der Drohung, bei Nicht-Einstellung der Berichterstattung würde er Klage einreichen. Nun antwortete die „New York Times“ ihrerseits auf Trumps Schreiben. Darin bestreitet die Zeitung, dass es sich bei der Berichterstattung überhaupt um „üble Nachrede“ handeln könne. Warum? Dazu reiche der kurze Hinweis auf Äußerungen Trumps, die kürzlich für Furore sorgten.

„Missverständnis vor Gericht klären“

So tauchte Audio- und Videomaterial auf, in dem Trump über Frauen als Sexobjekte herzieht, die man ungefragt intim berühren dürfe. Seine eigene Tochter nennt er darin „ein Stück Hintern“ und prahlt damit, Teilnehmerinnen eines Schönheitswettbewerbs in der Umkleidekabine zu belästigen. Für die „New York Times“ ist daher klar, dass nicht die Berichterstattung, sondern Trumps eigene Handlungen und Aussagen seine Reputation in Mitleidenschaft gezogen habe.

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Die Berichterstattung über sexistische Belästigungen durch den US-Präsidentschaftskandidaten Trump nennt die Zeitung „eine Angelegenheit von nationaler Wichtigkeit“. Die konkreten Schilderungen der Frauen über Übergriffe durch Trump habe die Zeitung auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft, heißt es in dem Schreiben.

Und weiter: „Wenn Mr. Trump glaubt, dass die amerikanischen Bürger kein Recht darauf haben, zu hören, was diese Frauen zu sagen haben, und dass nach dem Gesetz diejenigen, die ihn kritisieren zum Schweigen gebracht oder bestraft werden sollten, dann freuen wir uns über die Gelegenheit, dieses Missverständnis vor Gericht aus dem Weg zu räumen.“