Charleston. Kurz vor dem nächsten TV-Duell sorgen Videos von Donald Trump für Aufruhr: Darin äußert sich der Kandidat extrem vulgär über Frauen.

„Wenn Du ein Star bist, lassen sie dich alles machen. Greif ihnen zwischen die Beine. Du kannst alles machen.“ – Sind das die frauenfeindlichen, sexuelle Belästigung rechtfertigenden Sätze, die den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump vier Wochen vor der Wahl und kurz vor der zweiten TV-Debatte mit seiner demokratischen Rivalin Hillary Clinton am Sonntagabend aus der Kurve tragen?

Seit die „Washington Post“ am Freitagabend einen elf Jahren alten Video-Mitschnitt veröffentlicht hat, in dem der damals knapp 60-jährige Bau-Milliardär im Gespräch mit dem bekannten TV-Moderator Billy Bush vulgär und hochnäsig über Frauen als Sex-Objekte herzieht, die man ungefragt küssen und im Intimbereich anfassen dürfe, dreht sich in der republikanischen Partei vielen der Magen um.

Neue Aufnahmen veröffentlicht

Für Trump kehrte auch zwei Tage nach der Veröffentlichung keine Ruhe ein. Nun machte auch der US-Sender CNN Aufnahmen mit frauenverachtenden Äußerungen Trumps publik. CNN berichtete über eine Reihe von Interview-Ausschnitten aus Radiosendungen der „Howard Stern Show“, in denen der Republikaner häufig zu Gast war.

In einem Ausschnitt aus dem Jahr 2006 sagt Trump, dass er kein Problem damit habe, mit einer 24-Jährigen zu schlafen. In einem anderen erzählt er, dass es ihm völlig egal sei, ob er die Frauen befriedige, mit denen er Sex habe. Und wenn eine Frau älter als 35 sei, dann sei es Zeit, sich abzumelden.

Freimütig äußert sich Trump in den veröffentlichten Mitschnitten zu seinen Sex-Gewohnheiten und dem Intimleben mit seiner dritten und jetzigen Ehefrau Melania. Mit Howard Stern sprach er über die Brüste seiner Tochter Ivanka und sagte, dass sie kurvig sei.

Trump entschuldigt sich – „falls sich jemand beleidigt fühlt“

Bei den Republikanern lösten die Aufnahmen Widerstand gegen Trump aus: Partei-Chef Reince Priebus: „So sollte niemals über Frauen geredet werden. Niemals.“ Mitt Romney, Ex-Präsidentschaftskandidat, Jeb Bush und John Kasich, beide Ex-Bewerber, konstatierten: Schäbig. Geht gar nicht. Der frühere Präsidentschaftskandidat der „Grand Old Party“, Jon Huntsman, forderte Trumps sofortigen Rückzug. „Zu viel steht auf dem Spiel.“ Mike Pence, der Kandidat für den Vizepräsidenten, soll ins erste Glied rücken. Pence drückte sich vor einem Kommentar zu den Aussagen seines Chefs.

Auch im Wahlvolk war die Entrüstung groß. „Der Mann ist ein Schwein. Es ist vorbei“, schreibt eine Leserin des „Wall Street Journal“. Das hartnäckig Trump-freundliche Blatt fasste die vom Beschuldigten gestelzt vorgebrachte Erklärung umgehend in die Schlagzeile. Danach sei das Männer-Gespräch mit Bush „Geschwätz in der Umkleidekabine“ gewesen; eine „private Konversation“ eben. Botschaft: Regt euch ab, Leute. „Falls sich jemand beleidigt fühlt“, entschuldige er sich, schrieb Trump. „Falls.“ Um direkt anzufügen: Bill Clinton (Hillarys Gatte) habe ihm auf dem Golfplatz „schon schlimmere Sachen“ gesagt, „viel schlimmere“.

Trump veröffentlicht Verteidigungsvideo

Später veröffentlichte Trump auf Twitter ein Video mit dem Versuch einer deutlicheren Entschuldigung – nicht ohne sich selbst in Schutz zu nehmen. „Ich habe nie behauptet, perfekt zu sein – oder mich verstellt“, leitet der 70-Jährige das Statement ein, und konstatiert unter anderem: „Jeder, der mich kennt, weiß, dass diese Worte nicht widerspiegeln, wie ich bin.“ Dann, fast trotzig: „Ich habe es gesagt, das war falsch, und ich bitte um Entschuldigung.“

Tatsächlich ist das Video mehr eine Nach-vorne-Verteidigung vor der Debatte. „Dies“ sei, „wenn wir mal ganz ehrlich sind“, nicht mehr als eine Ablenkung von den wichtigen Themen, sagt Trump – um dann seine Wahlkampf-Litanei zu wiederholen, wie schlecht es um Amerika stehe. Und schließlich greift er wieder Ex-Präsident Bill Clinton und Trump-Gegnerin Hillary Clinton an. Während er, Trump, nur ein paar blöde Sachen gesagt habe, habe Bill tatsächlich Frauen missbraucht – und Hillary habe dessen Opfer noch angegriffen und gemobbt.

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Republikaner Ryan: „Das macht mich krank“

Den Schaden begrenzen konnte der 70-Jährige, der zuletzt in Umfragen unter Wählerinnen eine fast 70-prozentige Gegnerschaft aufgebaut hatte, damit nicht. Stellvertretend für die Republikaner nannte Senatorin Kelly Ayotte (New Hampshire) die Äußerungen „total unangemessen und beleidigend“. Paul Ryan, laut Verfassung als Sprecher des Repräsentantenhauses die Nr. 3 im Staat, lud Trump kurzerhand für eine heute geplante Großveranstaltung in Wisconsin wieder aus. „Das macht mich krank“, sagte Ryan zu Trumps Tiraden.

Andere Konservative erinnerten daran, dass der New Yorker Milliardär „Wiederholungstäter“ ist. Trump hat Frauen schon als „Bimbos“, „Schlampen“ und „fette Schweine“ bezeichnet. Er hielt einer bekannten TV-Moderatorin, die ihn mit kritischen Fragen behelligte, öffentlich vor, sie menstruiere „aus allen Körperöffnungen“. Seiner Mitbewerberin um das republikanische Ticket, Carly Fiorina, warf er unverblümt vor, hässlich zu sein. „Könnte ihr euch vorstellen, dass das Gesicht unser nächster Präsident wird?“.

Eine ehemalige Schönheitskönigin aus Latein-Amerika, die an Gewicht zugelegt hatte, schimpfte er „Miss Piggy“. Damit konfrontiert, sagte Trump in dieser Woche, vieler seiner Äußerungen seien „doch nur Show“ gewesen. Tatsache sei: „Es gibt niemanden, der mehr Respekt vor Frauen hat als ich.“

Trump prahlt mit Verführungsversuchen

Zu den sexistischen Ausfällen Trumps, die Millionen Amerikaner seit Monaten neben anderen Defiziten am präsidialen Format des Kandidaten Trump zweifeln lassen, sagte der schwarze Hollywood-Schauspieler Will Smith: „Meine Großmutter hätte mir die Zähne aus dem Gesicht geschlagen, wenn ich eine Frau ein fettes Schwein genannt hätte.“

Trump ging in dem aufgenommenen Gespräch mit Moderator Bush (Cousin des früheren Präsidenten George W. Bush) aber noch einen Schritt weiter. Obwohl gerade frisch mit seiner dritten Ehefrau Melania verheiratet, schildert der für ungebremsten Narzissmus bekannte Unternehmer 2005 ausführlich (und unappetitlich), wie er mit Ehering einmal eine ebenfalls verheiratete Frau verführen wollte; vergeblich. Am Ende machte er sich über die Dame mit „den falschen Brüsten“ lustig.

So funktionieren die Wahlen in den USA

In den USA wird am 8. November 2016 ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin gewählt. Der Präsident der USA wird alle vier Jahre gewählt und kann nur einmal wiedergewählt werden.
In den USA wird am 8. November 2016 ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin gewählt. Der Präsident der USA wird alle vier Jahre gewählt und kann nur einmal wiedergewählt werden. © REUTERS /
Nachdem er 2008 zum 44. – und ersten afro-amerikanischen – Präsidenten der USA gewählt und 2012 wiedergewählt wurde, kann Barack Obama also nicht wieder antreten. Der US-Präsident ist mit einer Fülle von Kompetenzen und Aufgaben ausgestattet: Er ist gleichzeitig Staatsoberhaupt, Regierungschef mit Richtlinienkompetenz, oberster Verwaltungschef eines gigantischen Behördenapparats und Oberbefehlshaber der Streitkräfte mit alleiniger Verfügungsgewalt über die Atomwaffen der Supermacht.
Nachdem er 2008 zum 44. – und ersten afro-amerikanischen – Präsidenten der USA gewählt und 2012 wiedergewählt wurde, kann Barack Obama also nicht wieder antreten. Der US-Präsident ist mit einer Fülle von Kompetenzen und Aufgaben ausgestattet: Er ist gleichzeitig Staatsoberhaupt, Regierungschef mit Richtlinienkompetenz, oberster Verwaltungschef eines gigantischen Behördenapparats und Oberbefehlshaber der Streitkräfte mit alleiniger Verfügungsgewalt über die Atomwaffen der Supermacht. © dpa | Michael Reynolds
Anders als der Präsident ist Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nur Chefin der Exekutive. Ihre Minister leiten ihre Ressorts eigenverantwortlich, während der US-Präsident nur mit „Sekretären“ arbeitet. Er kann im Gegensatz zur Bundeskanzlerin sein Veto gegen Gesetze einlegen und eigenmächtig Truppen entsenden.
Anders als der Präsident ist Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nur Chefin der Exekutive. Ihre Minister leiten ihre Ressorts eigenverantwortlich, während der US-Präsident nur mit „Sekretären“ arbeitet. Er kann im Gegensatz zur Bundeskanzlerin sein Veto gegen Gesetze einlegen und eigenmächtig Truppen entsenden. © dpa | Bernd von Jutrczenka
Wer Präsident oder Präsidentin werden will, muss nur zwei Bedingungen erfüllen: in den USA geboren und mindestens 35 Jahre alt sein. Die 68 Jahre alte Hillary Rodham Clinton erfüllt beide. Sie war zudem vier Jahre lang Außenministerin unter Präsident Obama (2009 – 2013) und vertrat zuvor den Bundesstaat New York im US-Senat (2001 – 2009).
Wer Präsident oder Präsidentin werden will, muss nur zwei Bedingungen erfüllen: in den USA geboren und mindestens 35 Jahre alt sein. Die 68 Jahre alte Hillary Rodham Clinton erfüllt beide. Sie war zudem vier Jahre lang Außenministerin unter Präsident Obama (2009 – 2013) und vertrat zuvor den Bundesstaat New York im US-Senat (2001 – 2009). © REUTERS | BRIAN SNYDER
Würde Clinton am 8. November gewählt, wäre sie die erste Frau im höchsten Amt der USA. Geschichte hat sie auch so schon geschrieben: Vor Clinton ist noch nie eine Frau von einer der beiden großen Parteien der USA als Kandidatin ins Rennen um die Präsidentschaft geschickt worden. Und im Weißen Haus kennt sie sich aus: Dort hat sie 1993 bis 2001 als First Lady gelebt und gearbeitet, während ihr Mann Bill Clinton Präsident war.
Würde Clinton am 8. November gewählt, wäre sie die erste Frau im höchsten Amt der USA. Geschichte hat sie auch so schon geschrieben: Vor Clinton ist noch nie eine Frau von einer der beiden großen Parteien der USA als Kandidatin ins Rennen um die Präsidentschaft geschickt worden. Und im Weißen Haus kennt sie sich aus: Dort hat sie 1993 bis 2001 als First Lady gelebt und gearbeitet, während ihr Mann Bill Clinton Präsident war. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Donald J. Trump tritt für die Republikaner an.
Donald J. Trump tritt für die Republikaner an. © REUTERS | MIKE SEGAR
Der 70-Jährige Immobilien-Tycoon hat bislang kein Wahlamt innegehabt.
Der 70-Jährige Immobilien-Tycoon hat bislang kein Wahlamt innegehabt. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Der Vizepräsident – Tim Kaine (r.) ist als Clintons Vize für die Demokraten im Rennen – ist von der Verfassung ohne großes Eigengewicht ausgestattet. Streng genommen hat er nur eine Aufgabe: den Vorsitz im Senat, der zweiten Parlamentskammer. Dort kann seine Stimme den Ausschlag geben. Andere Aktivitäten sind vom Wohlwollen des Präsidenten abhängig.
Der Vizepräsident – Tim Kaine (r.) ist als Clintons Vize für die Demokraten im Rennen – ist von der Verfassung ohne großes Eigengewicht ausgestattet. Streng genommen hat er nur eine Aufgabe: den Vorsitz im Senat, der zweiten Parlamentskammer. Dort kann seine Stimme den Ausschlag geben. Andere Aktivitäten sind vom Wohlwollen des Präsidenten abhängig. © REUTERS | BRIAN SNYDER
Die große Stunde des Vize – hier Trump mit dem republikanischen Vize-Kandidaten Michael Pence – kommt, wenn der Präsident ausfällt und er mit allen Rechten an dessen Stelle tritt. Zuletzt geschah dies 1974, als Gerald Ford den zurückgetretenen Richard Nixon ersetzte.
Die große Stunde des Vize – hier Trump mit dem republikanischen Vize-Kandidaten Michael Pence – kommt, wenn der Präsident ausfällt und er mit allen Rechten an dessen Stelle tritt. Zuletzt geschah dies 1974, als Gerald Ford den zurückgetretenen Richard Nixon ersetzte. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Das Volk wählt den Präsidenten am Wahltag nicht direkt, sondern indirekt. Es bestimmt in jedem Bundesstaat, wie viele Wahlmänner und -frauen die Partei ihres Wunschkandidaten in das Wahlmännergremium („electoral college“) entsendet.
Das Volk wählt den Präsidenten am Wahltag nicht direkt, sondern indirekt. Es bestimmt in jedem Bundesstaat, wie viele Wahlmänner und -frauen die Partei ihres Wunschkandidaten in das Wahlmännergremium („electoral college“) entsendet. © REUTERS | © Hyungwon Kang / Reuters
Der Kandidat, der am Wahltag einen Bundesstaat gewinnt, erhält nach dem in fast allen Staaten geltenden Mehrheitswahlrecht alle Wahlmänner dieses Staates zugesprochen („the winner takes all“). Der bevölkerungsreichste Bundesstaat Kalifornien stellt 55 Wahlmänner, dünner besiedelte Staaten weit weniger – Alaska zum Beispiel nur 3.
Der Kandidat, der am Wahltag einen Bundesstaat gewinnt, erhält nach dem in fast allen Staaten geltenden Mehrheitswahlrecht alle Wahlmänner dieses Staates zugesprochen („the winner takes all“). Der bevölkerungsreichste Bundesstaat Kalifornien stellt 55 Wahlmänner, dünner besiedelte Staaten weit weniger – Alaska zum Beispiel nur 3. © REUTERS | © Lucy Nicholson / Reuters
Das kann dazu führen, dass der Kandidat, der von der Mehrheit der Menschen gewählt wurde, dennoch nicht Präsident wird. Im Jahr 2000 war das der Fall: der Republikaner George W. Bush (l.) hatte weniger Wählerstimmen (47,9 Prozent) als sein demokratischer Gegner Al Gore (48,4 Prozent) bekommen, hatte aber mehr Wahlmänner-Stimmen (271 zu 266) gewonnen.
Das kann dazu führen, dass der Kandidat, der von der Mehrheit der Menschen gewählt wurde, dennoch nicht Präsident wird. Im Jahr 2000 war das der Fall: der Republikaner George W. Bush (l.) hatte weniger Wählerstimmen (47,9 Prozent) als sein demokratischer Gegner Al Gore (48,4 Prozent) bekommen, hatte aber mehr Wahlmänner-Stimmen (271 zu 266) gewonnen. © REUTERS | © Reuters Photographer / Reuter
Die Wahlmänner und -frauen vertreten die Bürger bei der eigentlichen Wahl am jeweils zweiten Mittwoch im Dezember, 2016 ist das der 14. Dezember. Sie wählen den Präsidenten und Vizepräsidenten direkt. Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte der 538 Stimmen des „electoral college“ erhält, das sind mindestens 270 Stimmen. Die Wahlmänner geben ihre Stimme nicht auf einer zentralen Versammlung, sondern in ihren jeweiligen Hauptstädten ab.
Die Wahlmänner und -frauen vertreten die Bürger bei der eigentlichen Wahl am jeweils zweiten Mittwoch im Dezember, 2016 ist das der 14. Dezember. Sie wählen den Präsidenten und Vizepräsidenten direkt. Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte der 538 Stimmen des „electoral college“ erhält, das sind mindestens 270 Stimmen. Die Wahlmänner geben ihre Stimme nicht auf einer zentralen Versammlung, sondern in ihren jeweiligen Hauptstädten ab. © Reuters | © Jessica Rinaldi / Reuters
Wegen des Mehrheitswahlrechtes haben die USA faktisch ein Zwei-Parteien-System. Außenseiter, die nicht für eine der beiden großen Parteien (Demokraten, Republikaner) antreten, haben keine Chancen. So gewann der Unternehmer Ross Perot bei den Wahlen 1992 und 1996 zwar 18,9 beziehungsweise 8,4 Prozent, jedoch keine Wahlmännerstimme. Bei den jüngeren Wahlen lagen solche Kandidaten alle unter einem Prozent.
Wegen des Mehrheitswahlrechtes haben die USA faktisch ein Zwei-Parteien-System. Außenseiter, die nicht für eine der beiden großen Parteien (Demokraten, Republikaner) antreten, haben keine Chancen. So gewann der Unternehmer Ross Perot bei den Wahlen 1992 und 1996 zwar 18,9 beziehungsweise 8,4 Prozent, jedoch keine Wahlmännerstimme. Bei den jüngeren Wahlen lagen solche Kandidaten alle unter einem Prozent. © REUTERS | © Eric Miller / Reuters
2016 treten zum Beispiel Gary Johnson für die Libertäre Partei und...
2016 treten zum Beispiel Gary Johnson für die Libertäre Partei und... © REUTERS | MARK KAUZLARICH
...Jill Stein für die „Green Party“ an.
...Jill Stein für die „Green Party“ an. © REUTERS | JIM YOUNG
Das Ergebnis der Wahlmännerentscheidung wird vom Kongress, dem US-amerikanischen Parlament, geprüft und Anfang Januar vom amtierenden Vizepräsidenten – das ist Demokrat Joe Biden (Mitte) – verkündet.
Das Ergebnis der Wahlmännerentscheidung wird vom Kongress, dem US-amerikanischen Parlament, geprüft und Anfang Januar vom amtierenden Vizepräsidenten – das ist Demokrat Joe Biden (Mitte) – verkündet. © dpa | Anthony Behar / Pool
Bei der feierlichen Amtseinführung am 20. Januar legen der gewählte Präsident (hier Bill Clinton, der 42. Präsident der Vereinigten Staaten im Jahr 1993, mit seiner Frau Hillary Clinton) und der Vizepräsident in der Hauptstadt Washington ihren Amtseid ab. In der Antrittsrede skizziert der Präsident seine wichtigsten Ziele.
Bei der feierlichen Amtseinführung am 20. Januar legen der gewählte Präsident (hier Bill Clinton, der 42. Präsident der Vereinigten Staaten im Jahr 1993, mit seiner Frau Hillary Clinton) und der Vizepräsident in der Hauptstadt Washington ihren Amtseid ab. In der Antrittsrede skizziert der Präsident seine wichtigsten Ziele. © Reuters | © Jim Bourg / Reuters
Wahlberechtigt sind im Prinzip alle Bürger ab dem 18. Lebensjahr, die ihren Wohnsitz in einem der 50 Bundesstaaten oder in der Hauptstadt Washington haben. Bewohner von Außengebieten (etwa Puerto Rico) dürfen nicht wählen. Nicht wahlberechtigt sind auch illegale Einwanderer sowie Kriminelle, denen das Recht aberkannt wurde.
Wahlberechtigt sind im Prinzip alle Bürger ab dem 18. Lebensjahr, die ihren Wohnsitz in einem der 50 Bundesstaaten oder in der Hauptstadt Washington haben. Bewohner von Außengebieten (etwa Puerto Rico) dürfen nicht wählen. Nicht wahlberechtigt sind auch illegale Einwanderer sowie Kriminelle, denen das Recht aberkannt wurde. © REUTERS | © Jonathan Ernst / Reuters
Wer wählen will, muss sich zuvor als Wähler registrieren lassen. Die Bedingungen variieren zwischen den Bundesstaaten. Wer nicht auf der Liste steht, kann eine provisorische Wahlberechtigung erhalten. Auch wegen der Registrierungshürde gibt nur etwa die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung ihre Stimme ab.
Wer wählen will, muss sich zuvor als Wähler registrieren lassen. Die Bedingungen variieren zwischen den Bundesstaaten. Wer nicht auf der Liste steht, kann eine provisorische Wahlberechtigung erhalten. Auch wegen der Registrierungshürde gibt nur etwa die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung ihre Stimme ab. © REUTERS | © Brian Snyder / Reuters
Gewählt wird am ersten Dienstag nach dem ersten Montag im November. 2016 fällt dieser Tag auf den spätestmöglichen Termin – weil der 1. November ein Dienstag ist. Der erste Montag im November ist also der 7. November, der erste Dienstag nach dem ersten Montag im November 2016 ist der 8. November.
Gewählt wird am ersten Dienstag nach dem ersten Montag im November. 2016 fällt dieser Tag auf den spätestmöglichen Termin – weil der 1. November ein Dienstag ist. Der erste Montag im November ist also der 7. November, der erste Dienstag nach dem ersten Montag im November 2016 ist der 8. November. © REUTERS | © Mike Blake / Reuters
Der US-Kongress hatte 1845 diesen Termin festgelegt. In dem Agrarland Amerika sollte der Wahltag zeitlich so liegen, dass die Ernte bereits eingefahren ist. Zugleich durfte der Termin nicht in den Winter fallen, damit die Wähler aus den meist ländlichen Gebieten nicht durch zu schlechtes Wetter an ihrer Reise zum nächsten Wahllokal gehindert wurden.
Der US-Kongress hatte 1845 diesen Termin festgelegt. In dem Agrarland Amerika sollte der Wahltag zeitlich so liegen, dass die Ernte bereits eingefahren ist. Zugleich durfte der Termin nicht in den Winter fallen, damit die Wähler aus den meist ländlichen Gebieten nicht durch zu schlechtes Wetter an ihrer Reise zum nächsten Wahllokal gehindert wurden. © REUTERS | © John Gress / Reuters
Den Sonntag schloss der Gesetzgeber als Wahltag aus, weil er für religiöse Amerikaner der Tag des Herrn ist. Der Montag galt als Anreisetag, denn damals gab es meist nur in der Bezirkshauptstadt die Möglichkeit zu wählen. Der Donnerstag fiel gänzlich aus, weil an dem Tag die damals ungeliebten Briten ihr Parlament wählten. Der Freitag galt als ungünstig, weil man sich auf den Markttag am Samstag vorbereiten musste.
Den Sonntag schloss der Gesetzgeber als Wahltag aus, weil er für religiöse Amerikaner der Tag des Herrn ist. Der Montag galt als Anreisetag, denn damals gab es meist nur in der Bezirkshauptstadt die Möglichkeit zu wählen. Der Donnerstag fiel gänzlich aus, weil an dem Tag die damals ungeliebten Briten ihr Parlament wählten. Der Freitag galt als ungünstig, weil man sich auf den Markttag am Samstag vorbereiten musste. © REUTERS | © Matt Sullivan / Reuters
Die Wahl fiel schließlich auf den Dienstag nach dem ersten Montag im November. Dadurch wurde ausgeschlossen, dass der Wahltag auf einen 1. November fällt. Denn am ersten Tag eines Monats wurde an vielen Orten Gericht gehalten. Auch führten Händler ihre Bücher für den vorangegangenen Monat. Und es ist Allerheiligen – ein Kirchenfest.
Die Wahl fiel schließlich auf den Dienstag nach dem ersten Montag im November. Dadurch wurde ausgeschlossen, dass der Wahltag auf einen 1. November fällt. Denn am ersten Tag eines Monats wurde an vielen Orten Gericht gehalten. Auch führten Händler ihre Bücher für den vorangegangenen Monat. Und es ist Allerheiligen – ein Kirchenfest. © REUTERS | © Matt Sullivan / Reuters
Weil sich die USA über sechs Zeitzonen erstrecken, öffnen und schließen die Wahllokale in den östlichen Bundesstaaten bereits Stunden früher als die an der Westküste.
Weil sich die USA über sechs Zeitzonen erstrecken, öffnen und schließen die Wahllokale in den östlichen Bundesstaaten bereits Stunden früher als die an der Westküste. © REUTERS | © Aaron Bernstein / Reuters
Für Millionen Bürger sind die Öffnungszeiten am 8. November allerdings unerheblich, weil sie schon vorher, etwa per Briefwahl, ihre Wahlmänner für die Kür des Präsidenten bestimmt haben.
Für Millionen Bürger sind die Öffnungszeiten am 8. November allerdings unerheblich, weil sie schon vorher, etwa per Briefwahl, ihre Wahlmänner für die Kür des Präsidenten bestimmt haben. © REUTERS | © CHRIS KEANE / Reuters
Der Wahltag startet traditionell im kleinen Dorf Dixville Notch im Bundesstaat New Hampshire. Für die Handvoll Wähler ist das Wahllokal bereits ab Mitternacht ostamerikanischer Zeit („Eastern Time“) geöffnet. Das entspricht 6 Uhr morgens Mitteleuropäischer Zeit (MEZ).
Der Wahltag startet traditionell im kleinen Dorf Dixville Notch im Bundesstaat New Hampshire. Für die Handvoll Wähler ist das Wahllokal bereits ab Mitternacht ostamerikanischer Zeit („Eastern Time“) geöffnet. Das entspricht 6 Uhr morgens Mitteleuropäischer Zeit (MEZ). © REUTERS | © Herb Swanson / Reuters
Die Bürger von Hawaii und Alaska sind die Schlusslichter. Die Inselbewohner können ihre Stimme von 18 Uhr MEZ bis 5 Uhr morgens abgeben. In Alaska sind die Wahllokale von 17 Uhr MEZ bis 6 Uhr geöffnet. Mit ihrer Schließung im nördlichsten Bundesstaat ist die US-Wahl beendet.
Die Bürger von Hawaii und Alaska sind die Schlusslichter. Die Inselbewohner können ihre Stimme von 18 Uhr MEZ bis 5 Uhr morgens abgeben. In Alaska sind die Wahllokale von 17 Uhr MEZ bis 6 Uhr geöffnet. Mit ihrer Schließung im nördlichsten Bundesstaat ist die US-Wahl beendet. © REUTERS | © Kevin Lamarque / Reuters
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Clinton: „Wir dürfen nicht zulassen, dass dieser Mann Präsident wird“

Auf dem Tonband hört man Bush mehrfach laut darüber anbiederisch lachen. Davon war gestern nichts mehr übrig. „Ich bin betroffen und schäme mich. Es ist keine Entschuldigung, aber das ist vor elf Jahren passiert“, schrieb der für eine prominente Nachrichtensendung des Senders NBC arbeitende Journalist in einer Stellungnahme, „ich war jünger, weniger reif und dumm, dabei mitgespielt zu haben. Es tut mir sehr leid.“

Hillary Clinton, die Gelegenheit bekommen wird, den jüngsten Skandal am Sonntag in St.Louis anzusprechen, reagierte unmissverständlich. „Wir dürfen es nicht zulassen, dass dieser Mann Präsident wird.“ (mit dpa)