Straßburg. Der als neuer Ukip-Vorsitzende gehandelte Woolfe befindet sich nach einer Prügelei im Krankenhaus. Zuvor soll ein Streit eskaliert sein.

Der britische Ukip-Politiker und Europaabgeordnete Steven Woolfe (49) ist am Donnerstag nach einem Streit im EU-Parlament „in kritischem Zustand“ in ein Krankenhaus in Straßburg gebracht worden. Später teilte Woolfe mit, es gehe ihm besser. Er werde aber die Nacht vorsichtshalber im Krankenhaus verbringen.

Vorausgegangen war nach Angaben von Interims-Parteichef Nigel Farage ein Streit während eines Treffens von Ukip-Abgeordneten im Straßburger EU-Parlament. Woolfe sei anschließend „zusammengebrochen“ und habe zwei Krampfanfälle gehabt, teilte Farage mit. BBC berichtete unter Berufung auf ungenannte Ukip-Mitglieder, Woolfe habe sich zuvor mit einem weiteren Europaabgeordneten eine Prügelei geliefert.

Aufforderung zur Klärung „Mann gegen Mann“

Die Partei kündigte an, den Vorfall zu prüfen: „Es wird eine umfassende Untersuchung geben und angemessene Folgen, wenn notwendig“, sagte Parteiobmann Paul Oakden der BBC.

Woolfe sagte der „Daily Mail“, er habe von seinem Parteikollegen Mike Hookem völlig unerwartet einen „Schlag verpasst“ bekommen. Hookem bestritt die Vorwürfen. Anderen Berichten zufolge soll es Woolfe gewesen sein, der seinen Partiekollegen dazu aufforderte, einen Streit „vor der Türe“ und „Mann gegen Mann“ auszutragen.

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Woolfe wird als wahrscheinlicher Kandidat für das Amt des Ukip-Chefs gehandelt und gilt als Favorit von Nigel Farage. Die rechtspopulistische Partei befindet sich in einer Führungskrise, seit die Vorsitzende Diane James am Mittwoch ihr Amt nach nur 18 Tagen überraschend niederlegte. Bereits vor James´Rücktritt war die Partei zerstritten.

Bewerbung auf Parteivorsitz wegen Formfehlern nicht zugelassen

Woolfe galt schon bei der letzten Wahl des Vorsitzenden als Favorit, war jedoch von einem Parteigremium ausgeschlossen worden, weil er seine Unterlagen 17 Minuten zu spät eingereicht hatte.

Am Mittwoch hatte Woolfe angekündigt, er wolle sich erneut um das Amt des Parteivorsitzenden bewerben. Die britische Nachrichtenagentur PA berichtete unter Berufung auf Insider, es sei bei dem Streit im EU-Parlament um Vorschläge Woolfes gegangen, Ukip könne sich der Konservativen Partei in Großbritannien anschließen. Nach dem historischen Votum der Briten für einen Austritt ihres Landes aus der EU am 23. Juni hat die Ukip-Partei ihr wichtigstes politisches Ziel erreicht. (dpa/aba)