Berlin. Wladimir Putin ist ein Meister der Selbstinszenierung. Mal posierte er mit Tigern, mal oben ohne. Jetzt hat der Kremlchef nachgelegt.
Politisch gibt Wladimir Putin stets den starken Mann. Breitbeinig in Körper- und Geisteshaltung stellt er sich dem Westen entgegen. Ausladung vom G8-Gipfel? Wirtschaftssanktionen? Ihm doch egal! Der russische Präsident pflegt sein Macho-Image – und er lässt seine PR-Abteilung eine neue Fotoserie an die Medien schicken, die offenbar seinen Ruf als kerniger Naturbursche untermauern soll.
Ohne Helm über die Steppe
Die Bilder entstanden, wenige Tage vor Putins 64. Geburtstag, dem Kreml zufolge in einem Wildpferde-Reservat nahe der Stadt Orenburg, da wo Kasachstan nicht weit ist. Auf einem offensichtlich PS-starken Quad braust Tarnanzug-Träger Putin über die Steppe. Ohne Helm, versteht sich. Will sagen: Er gibt die Richtung vor, bestimmt das Tempo, sagt wo’s langgeht. Die Dame auf dem Rücksitz muss sich festhalten, damit sie nicht herunter kippt.
Auf einem anderen Foto gibt sich der Kremlchef dagegen eher als sanfter Tierfreund. Die Przewalski-Pferde, auch Mongolische Wildpferde genannt, waren in den 60er-Jahren bereits fast ausgestorben und leben heute in Russland unter Schutz. Eine Spezies, die sich gleichsam gegen den Rest der Welt stemmt. Das ist ganz nach Putins Geschmack.
Wie sich Wladimir Putin in Szene setzt
Vor der am Horizont versinkenden Sonne füttert der Kremlchef die seltenen Pferde und man wird bekommt den Eindruck, der Präsident spreche zu den Tieren. Putin als Pferdeflüsterer – der Robert Redford von der Wolga. (W.B.)