Moskau. Ermittler wollen Beweise gefunden haben, dass Russland für den MH17-Abschuss verantwortlich ist. Der Kreml weist die Vorwürfe zurück.

Russland versucht an diplomatischer Front weiter, eine Verantwortung für den MH17-Abschuss mit 298 Toten über der Ostukraine zurückzuweisen. Für Montag bestellte das russische Außenministerium den niederländischen Botschafter ein. Russland wolle damit sein Missfallen über die Arbeit der internationalen Ermittlergruppe zum Abschuss der Boeing der Malaysia Airlines ausdrücken, sagte die Ministeriumssprecherin Maria Sarachowa in Moskau.

Die Ermittler unter niederländischer Führung hatten am Mittwoch Beweise vorgelegt, dass die Maschine 2014 von einer Boden-Luft-Rakete aus einem Buk-Flugabwehrsystem der russischen Armee getroffen worden war. Das Geschütz sei kurzzeitig in die Ukraine und dann zurück nach Russland gebracht worden. Sacharowa beklagte erneut, von Russland vorgelegte Daten würden nicht berücksichtigt.

Die Ermittlungen seien zum Scheitern verurteilt, wenn Russland von vornherein zum Schuldigen gemacht werde, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag. Wegen der Moskauer Generalkritik an den Untersuchungen haben die Niederlande ihrerseits den russischen Botschafter einbestellt. „Unfundierte Kritik an den Ermittlern ist unakzeptabel“, sagte Außenminister Bert Koenders. (dpa)