Hempstead. Fast alle sehen Hillary Clinton als Siegerin der ersten Präsidentschaftsdebatte im TV. Was müsste Donald Trump ändern? Eine Analyse.

Wenn Frank Luntz und seine „Fokus“-Gruppen Donald Trump von der Fahne gehen, ist bei den Republikanern Alarmstimmung angesagt. Der rechtspopulistische Medienprofi schaut nach Wahldebatten in Amerika regelmäßig für den (Trump-freundlichen) Fernsehsender Fox News dem Volk genau aufs Maul. Von 20 anhand des Bevölkerungsquerschnitts ausgesuchten Gästen hatten nur drei den Eindruck, der New Yorker Bau-Milliardär habe in der ersten TV-Debatte um die Präsidentschaft gegen seine in Umfragen ebenfalls herzlich unbeliebte Konkurrentin Hillary Clinton die Oberhand behalten.

Bei der Konkurrenz von CNN sah das Verhältnis nach dem 90-minütigen Schlagabtausch in der Hofstra-Universität bei Hemp­stead im Bundesstaat New York so aus: 62 Prozent für Clinton, 27 Prozent Trump. Für den 70-Jährigen ein Schlag ins Kontor. Bei seinem ersten Rendezvous mit Millionen Wählern, viele davon noch unentschlossen, hinterließ der politische Seiteneinsteiger bis auf wenige Momente konstant den Eindruck der Überforderung. Seine Konkurrentin wirkte dagegen gelassener und souverän. Eine Analyse:

Die Zitate im Duell Clinton vs. Trump

Die US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump haben sich am Montagabend (Ortszeit) im ersten von drei TV-Duellen gegenüber gestanden.
Die US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump haben sich am Montagabend (Ortszeit) im ersten von drei TV-Duellen gegenüber gestanden. © REUTERS | RICK WILKING
Freundliche Begrüßung mit Handschlag – doch dabei blieb es nicht. Bei der Debatte ...
Freundliche Begrüßung mit Handschlag – doch dabei blieb es nicht. Bei der Debatte ... © REUTERS | POOL
... gingen beide Kontrahenten rasch auf Konfrontationskurs und fielen sich immer wieder ins Wort. Die wichtigsten Zitate im Überblick:
... gingen beide Kontrahenten rasch auf Konfrontationskurs und fielen sich immer wieder ins Wort. Die wichtigsten Zitate im Überblick: © REUTERS | POOL
„Ich glaube, Donald hat mich gerade dafür kritisiert, dass ich mich auf diese Debatte vorbereitet habe. Ja, ich habe mich vorbereitet. Und weißt Du, worauf ich noch vorbereitet bin? Ich bin darauf vorbereitet, Präsidentin zu sein“, sagte Hillary Clinton über Donald Trump. Der wiederum ...
„Ich glaube, Donald hat mich gerade dafür kritisiert, dass ich mich auf diese Debatte vorbereitet habe. Ja, ich habe mich vorbereitet. Und weißt Du, worauf ich noch vorbereitet bin? Ich bin darauf vorbereitet, Präsidentin zu sein“, sagte Hillary Clinton über Donald Trump. Der wiederum ... © REUTERS | CARLOS BARRIA
... sagte über Clinton: „Ich habe eine viel bessere Urteilsfähigkeit als sie. Ich habe auch ein viel besseres Naturell als sie. Mein größter Vorteil ist mein Temperament. Ich habe ein gewinnendes Naturell. Ich weiß zu gewinnen.“
... sagte über Clinton: „Ich habe eine viel bessere Urteilsfähigkeit als sie. Ich habe auch ein viel besseres Naturell als sie. Mein größter Vorteil ist mein Temperament. Ich habe ein gewinnendes Naturell. Ich weiß zu gewinnen.“ © REUTERS | BRIAN SNYDER
Clinton zweifelte Trumps Qualitäten als Staatsmann an. „Donald, ich weiß, du lebst in deiner eigenen Realität“, sagte sie etwa.
Clinton zweifelte Trumps Qualitäten als Staatsmann an. „Donald, ich weiß, du lebst in deiner eigenen Realität“, sagte sie etwa. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Auch Trumps Ton über Clinton war rau: „Ich denke nicht, dass sie die Ausdauer dafür (die US-Präsidentschaft, Anm. d. Red.) hat. (...) Sie mag erfahren sein, aber sie hat schlechte Erfahrung.“
Auch Trumps Ton über Clinton war rau: „Ich denke nicht, dass sie die Ausdauer dafür (die US-Präsidentschaft, Anm. d. Red.) hat. (...) Sie mag erfahren sein, aber sie hat schlechte Erfahrung.“ © REUTERS | BRIAN SNYDER
Beim Thema Außenpolitik wurde heftig gestritten. Trump warf der Nato vor, sich nicht genug auf den Kampf gegen den Terrorismus zu konzentrieren. Auch könnten sich die USA ihre jetzigen Verteidigungsausgaben finanziell nicht leisten. „Wir können nicht der Weltpolizist sein“, sagte er. Clinton ...
Beim Thema Außenpolitik wurde heftig gestritten. Trump warf der Nato vor, sich nicht genug auf den Kampf gegen den Terrorismus zu konzentrieren. Auch könnten sich die USA ihre jetzigen Verteidigungsausgaben finanziell nicht leisten. „Wir können nicht der Weltpolizist sein“, sagte er. Clinton ... © Getty Images | Win McNamee
... kritisierte die Bewunderung, die Trump für den russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgedrückt hatte. Zudem erklärt sie, dass die US-Luftangriffe auf die Islamisten-Miliz IS verstärkt werden müssten: „Wir müssen unsere Luftschläge gegen den Islamischen Staat verstärken. (...) Ich denke, wir müssen Bagdadi fassen.“
... kritisierte die Bewunderung, die Trump für den russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgedrückt hatte. Zudem erklärt sie, dass die US-Luftangriffe auf die Islamisten-Miliz IS verstärkt werden müssten: „Wir müssen unsere Luftschläge gegen den Islamischen Staat verstärken. (...) Ich denke, wir müssen Bagdadi fassen.“ © REUTERS | CARLOS BARRIA
Clinton kritisierte den Milliardär dafür, dass er noch nicht seine Steuererklärung veröffentlicht habe. Möglicherweise wolle Trump verheimlichen, dass er keine Bundessteuern gezahlt habe. „Es muss etwas sehr Wichtiges, sogar Schreckliches sein, das er verheimlichen will“, sagte Clinton.
Clinton kritisierte den Milliardär dafür, dass er noch nicht seine Steuererklärung veröffentlicht habe. Möglicherweise wolle Trump verheimlichen, dass er keine Bundessteuern gezahlt habe. „Es muss etwas sehr Wichtiges, sogar Schreckliches sein, das er verheimlichen will“, sagte Clinton. © REUTERS | KIM HONG-JI
Darauf antwortete Trump, dass er seine Steuererklärung nur veröffentlichen werde, wenn Clinton jene 33.000 E-Mails publik mache, die sie als Außenministerin über einen privaten Server gesendet hat.
Darauf antwortete Trump, dass er seine Steuererklärung nur veröffentlichen werde, wenn Clinton jene 33.000 E-Mails publik mache, die sie als Außenministerin über einen privaten Server gesendet hat. © REUTERS | RICK WILKING
Clinton und Trump diskutierten auch über das richtige Temperament eines Präsidenten: Dies sei vielleicht seine größte Stärke, sagt Trump, denn er habe das Temperament eines Siegers. Clinton erklärte dagegen, ...
Clinton und Trump diskutierten auch über das richtige Temperament eines Präsidenten: Dies sei vielleicht seine größte Stärke, sagt Trump, denn er habe das Temperament eines Siegers. Clinton erklärte dagegen, ... © REUTERS | POOL
... ein Mann, der sich von einem Tweet provozieren lasse, sollte nicht seinen Finger auf dem Knopf für den Abschuss von Atomraketen haben.
... ein Mann, der sich von einem Tweet provozieren lasse, sollte nicht seinen Finger auf dem Knopf für den Abschuss von Atomraketen haben. © Getty Images | Spencer Platt
Bei dem TV-Duell waren auch die Partner der beiden Kontrahenten anwesend. Hier küsst Donald Trump seine Frau Melania. Hillary Clinton ...
Bei dem TV-Duell waren auch die Partner der beiden Kontrahenten anwesend. Hier küsst Donald Trump seine Frau Melania. Hillary Clinton ... © Getty Images | Drew Angerer
... bekam Unterstützung von ihrem Ehemann, dem früheren US-Präsidenten Bill Clinton.
... bekam Unterstützung von ihrem Ehemann, dem früheren US-Präsidenten Bill Clinton. © REUTERS | POOL
In der Vergangenheit haben die seit 1960 ausgetragenen Fernsehduelle mehrfach einen Einfluss auf den Verlauf des Wahlkampfs gehabt. In jüngsten Umfragen lagen beide Kandidaten fast gleichauf. Trump und Clinton ...
In der Vergangenheit haben die seit 1960 ausgetragenen Fernsehduelle mehrfach einen Einfluss auf den Verlauf des Wahlkampfs gehabt. In jüngsten Umfragen lagen beide Kandidaten fast gleichauf. Trump und Clinton ... © REUTERS | AARON JOSEFCZYK
... sollen noch zwei Mal im Fernsehen aufeinandertreffen. Die Wahl findet am 8. November statt.
... sollen noch zwei Mal im Fernsehen aufeinandertreffen. Die Wahl findet am 8. November statt. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Experten erwarteten bis zu 100 Millionen Zuschauer – fast ein Drittel der Bevölkerung und ein Wert, der in den vergangenen Jahren nur vom Football-Finale Super Bowl erreicht wurde.
Experten erwarteten bis zu 100 Millionen Zuschauer – fast ein Drittel der Bevölkerung und ein Wert, der in den vergangenen Jahren nur vom Football-Finale Super Bowl erreicht wurde. © REUTERS | CARLOS BARRIA
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Was hat Trump falsch gemacht?

Er muss generell den Egomanen in sich an die Kette legen. Sein permanentes Eigenlob („Ich habe ein unglaubliches Unternehmen aufgebaut“) mag Rechtsaußen-Republikaner beeindrucken. Dem allgemeinen Publikum, in dem viele liberal, moderat oder demokratisch getaktet sind, stinkt es. Zumal Clinton auf Wir-Gefühl setzt („stronger together“).

Wie Trump zu beklagen, dass die Mordrate in Chicago „schrecklich hoch“ ist, geht in Ordnung, weil es bei mehr als 500 Toten in diesem Jahr der Wahrheit entspricht. Nachzuschieben, „ich habe dort Eigentum“, stößt dagegen übel auf.

Ein ähnliches Eigentor schoss Trump bei der notorisch heiklen Steuerfrage. Clinton wies ihm nach, dass es Jahre gab, in denen Trumps Berater ihn so arm rechneten, dass er gar keine Einkommensteuer zahlte. Das mögen Amerikaner gar nicht. Denn vor allem mittlere Einkommen, die wenige Abzugsmöglichkeiten haben, landen leicht bei 35 bis 40 Prozent „Income-Tax“. Trumps prahlerischer Zwischenruf, seine Steuervermeidung sei der Beleg für seine „Schlauheit“, wird ihm noch „sehr leidtun“, schreiben US-Kommentatoren. Dass Trump ständig versuchte, den Moderator zu entmachten und die Gesprächsleitung an sich zu reißen, ebenfalls.

Ohne solide Vorbereitung lässt sich ein solches Duell nicht bestreiten

Es ist schon schwer genug, 90 Minuten am Stück zu stehen. Über eine Fußballspiellänge schlagfertig, wach und bei den Fakten sattelfest zu bleiben, wenn Millionen jede Bewegung mitverfolgen, kommt nicht aus heiterem Himmel. Donald Trump muss sich besser vorbereiten. In fast allen Themenkomplexen wirkte er unsouverän, nicht auf der Höhe, teilweise sogar verwirrt.

Beispiel: Sein zehnjähriger Sohn sei sehr flink und kundig im Umgang mit Computern, sagte Trump, um direkt anzufügen, dass Maßnahmen gegen Internet-Kriminalität (Cyber-Sicherheit) die wichtigste Aufgabe kommender Regierungen seien. Im republikanischen Ringkampf hat Trump mit solchen Irrläufern 16 Konkurrenten kirre gemacht. Gegen Hillary Clinton reicht dieser Wortsalat nicht. Substanz muss her. Trump hat sie bisher nicht gezeigt.

Trump hat seine Angriffsflächen nicht genug geschützt

Dass er seine Steuererklärung mit fabrizierten Begründungen partout unter Verschluss halten will, obwohl Präsidentschaftsbewerber dieses Papier quasi als „Führungszeugnis“ seit 50 Jahren offenlegen, macht argwöhnisch. Trump muss sich eine stichhaltige Erklärung einfallen lassen. Sonst wird sich die Spekulation festsetzen, die Clinton präzise lanciert hat: dass er nicht so reich ist, wie er immer behauptet. Dass seine Wohltätigkeitsaktionen nur Fassade sind. Dass er mit auswärtigen Potentaten Geschäftsbeziehungen unterhält, die ihn als Präsident erpressbar machen. Dass er – kurzum – etwas zu verheimlichen hat.

Dazu muss Trump einen Weg finden, seine vielleicht größte Charakterschwäche – eine Mischung aus Sexismus und Rassismus – besser zu verbergen. Clinton warf ihm vor, Frauen öffentlich „als Schweine, Schlampen und Hunde“ bezeichnet zu haben. Eine ehemalige Schönheitskönigin würdigte er sogar als „Fräulein Haushälterin“ herab, weil sie aus Latein-Amerika stammt. Trump ließ die wasserdicht belegbare Kanonade ohne Widerspruch über sich ergehen. In der weiblichen Wählerschaft, in der Trump auf lausige Zustimmungswerte kommt, gab das keine Sympathiepunkte.

Außerdem: Wenn Trump glaubt, lügen zu müssen, sollte er es geschickter tun. Trump stritt vor laufender Kamera ab, ins Lager derer zu gehören, die den Treibhaus­effekt für Hokuspokus halten. „Das habe ich nie gesagt.“ Hat er doch: „Der Klimawandel wurde von und für die Chinesen erfunden, weil sie amerikanische Firmen aus dem Rennen werfen wollen.“

Trump bohrte nicht bei Clintons Altlasten nach

Bestes Beispiel: die E-Mail-Affäre. Clintons törichter, am Rande des Strafbaren angesiedelter Gebrauch eines privaten E-Mail-Servers zu Zeiten als Außenministerin. Seit Monaten ist das ein Mega-Thema, bei dem noch Fragen offen sind. Clinton beerdigte die Sache mit einem einzigen Satz: „Ich habe einen Fehler gemacht, private Konten genutzt zu haben.“ Trump machte nicht einmal den Versuch des Nachsetzens. Clinton begriff das sofort. Und spielte ihn bis zum Ende an die Wand.

Donald Trump will ins Weiße Haus

Er will Amerika wieder groß machen. Und reich. Und das Militär „mächtig, unglaublich“: Der milliardenschwere Baumagnat Donald Trump ist der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner.
Er will Amerika wieder groß machen. Und reich. Und das Militär „mächtig, unglaublich“: Der milliardenschwere Baumagnat Donald Trump ist der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner. © REUTERS | JIM YOUNG
Lange hatten ihm Polit-Experten keine großen Chancen eingeräumt, doch der 70-Jährige schlug im Vorwahlkampf alle republikanischen Konkurrenten aus dem Rennen.
Lange hatten ihm Polit-Experten keine großen Chancen eingeräumt, doch der 70-Jährige schlug im Vorwahlkampf alle republikanischen Konkurrenten aus dem Rennen. © REUTERS | JOE SKIPPER
Groß ist gut, und Wohlstand ist Erfolg: Dieses Denken ist Donald Trump gewohnt. Schließlich hat er sich selbst ein riesiges Firmenimperium geschaffen.
Groß ist gut, und Wohlstand ist Erfolg: Dieses Denken ist Donald Trump gewohnt. Schließlich hat er sich selbst ein riesiges Firmenimperium geschaffen. © REUTERS | PHILIP SEARS
„Es wird so gut werden“, hat er einem Moderator des Fernsehsenders NBC versprochen. „In vier Jahren werden Sie mich interviewen und Sie werden sagen: Sie haben einen tollen Job gemacht, Mister President.“ Das ist Originalton des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers Trump, wenn er einen seiner maßvolleren Momente hat.
„Es wird so gut werden“, hat er einem Moderator des Fernsehsenders NBC versprochen. „In vier Jahren werden Sie mich interviewen und Sie werden sagen: Sie haben einen tollen Job gemacht, Mister President.“ Das ist Originalton des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers Trump, wenn er einen seiner maßvolleren Momente hat. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Sonst klingt das so: „Ich werde der beste Präsident in Sachen Arbeitsplätze sein, den Gott erschaffen hat.“
Sonst klingt das so: „Ich werde der beste Präsident in Sachen Arbeitsplätze sein, den Gott erschaffen hat.“ © REUTERS | JIM YOUNG
„The Donald“ – der Spitzname für das Alphatier – war noch nie für Bescheidenheit bekannt. Nicht umsonst hat es der Mann mit der berühmten blonden Föhnfrisur als Immobilienmogul und TV-Reality-Star zum Multimilliardär gebracht. Gern und oft rühmt er sich selbst als jemand, bei dem man weiß, woran man ist.
„The Donald“ – der Spitzname für das Alphatier – war noch nie für Bescheidenheit bekannt. Nicht umsonst hat es der Mann mit der berühmten blonden Föhnfrisur als Immobilienmogul und TV-Reality-Star zum Multimilliardär gebracht. Gern und oft rühmt er sich selbst als jemand, bei dem man weiß, woran man ist. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Dazu gehört dieser Satz: „Ich bin gut.“
Dazu gehört dieser Satz: „Ich bin gut.“ © imago/UPI Photo | imago stock&people
Dass Großspurigkeit zu seinem Markenzeichen geworden ist, stört Trump nicht. Sie sichert ihm die Aufmerksamkeit, die er will. Auch im Rennen ums Weiße Haus, bei dem ihn seine Tochter Ivanka (l.) und seine Frau Melania (r.) selbstredend unterstützen.
Dass Großspurigkeit zu seinem Markenzeichen geworden ist, stört Trump nicht. Sie sichert ihm die Aufmerksamkeit, die er will. Auch im Rennen ums Weiße Haus, bei dem ihn seine Tochter Ivanka (l.) und seine Frau Melania (r.) selbstredend unterstützen. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Und so tönt und holzt der Ex-Demokrat, Ex-Unabhängige und Ex-Präsidentschaftsbewerber der Reform Party jetzt als rechtskonservativer Populist um sich.
Und so tönt und holzt der Ex-Demokrat, Ex-Unabhängige und Ex-Präsidentschaftsbewerber der Reform Party jetzt als rechtskonservativer Populist um sich. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Die Medien sind fassungslos – und fasziniert zugleich. Trump sei größenwahnsinnig, heißt es in Kommentaren. Ein Napoleon. Der Putin Amerikas. Ein Clown. Vulgär. Grell. Aber kein Sender will und kann an ihm vorbei.
Die Medien sind fassungslos – und fasziniert zugleich. Trump sei größenwahnsinnig, heißt es in Kommentaren. Ein Napoleon. Der Putin Amerikas. Ein Clown. Vulgär. Grell. Aber kein Sender will und kann an ihm vorbei. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Dieser Mann kenne keine Grenzen, schreibt da nicht nur das konservative „National Journal“. Aber trotz aller harschen Urteile würde niemand Trump absprechen, dass er einen scharfen Verstand und unternehmerische Gewitztheit besitzt. Seine Karriere spricht für sich.
Dieser Mann kenne keine Grenzen, schreibt da nicht nur das konservative „National Journal“. Aber trotz aller harschen Urteile würde niemand Trump absprechen, dass er einen scharfen Verstand und unternehmerische Gewitztheit besitzt. Seine Karriere spricht für sich. © imago stock&people | UPI Photo
Geboren wurde Trump am 14. Juni 1946 in New York als viertes von fünf Kindern der Eheleute Frederick und Mary Trump. Donald war schon als Junge selbstbewusst und nicht leicht zu zähmen. So schickten ihn die Eltern mit 13 auf eine Militärakademie. Dort glänzte er, studierte dann an der Fordham University und University of Pennsylvania und machte seinen Wirtschaftsabschluss.
Geboren wurde Trump am 14. Juni 1946 in New York als viertes von fünf Kindern der Eheleute Frederick und Mary Trump. Donald war schon als Junge selbstbewusst und nicht leicht zu zähmen. So schickten ihn die Eltern mit 13 auf eine Militärakademie. Dort glänzte er, studierte dann an der Fordham University und University of Pennsylvania und machte seinen Wirtschaftsabschluss. © REUTERS | JONATHAN ALCORN
Vater Fred Trump, Sohn des 1885 aus dem pfälzischen Kallstadt in die USA eingewanderten Friedrich Trump, verdiente selber in der Baubranche Millionen, und Donald stieg nach dem Studium in das Geschäft ein, das Großvater Friedrich und seine Frau Elizabeth gegründet hatten.
Vater Fred Trump, Sohn des 1885 aus dem pfälzischen Kallstadt in die USA eingewanderten Friedrich Trump, verdiente selber in der Baubranche Millionen, und Donald stieg nach dem Studium in das Geschäft ein, das Großvater Friedrich und seine Frau Elizabeth gegründet hatten. © GettyImages | Thomas Lohnes
1974 wurde Donald Trump Präsident des Unternehmens, das er in Trump Organization umbenannte. Es folgten Investitionen in diverse Hotels, Casinos und Luxus-Apartment-Gebäude.
1974 wurde Donald Trump Präsident des Unternehmens, das er in Trump Organization umbenannte. Es folgten Investitionen in diverse Hotels, Casinos und Luxus-Apartment-Gebäude. © imago stock&people | imago stock&people
Zusätzlich reich machten ihn Rechte an Miss-Wahlen (Trump zeigt sich hier 2013 mit diversen Missen im Trump Tower in New York City), seine Rolle in der TV-Reality-Show „The Apprentice“, aus der später die Serie „The Celebrity Apprentice“ erwächst. Dazu kommen...
Zusätzlich reich machten ihn Rechte an Miss-Wahlen (Trump zeigt sich hier 2013 mit diversen Missen im Trump Tower in New York City), seine Rolle in der TV-Reality-Show „The Apprentice“, aus der später die Serie „The Celebrity Apprentice“ erwächst. Dazu kommen... © imago stock&people | imago stock&people
... mehrere Biografien und eigene Möbel- und Modemarken. Aber es lief...
... mehrere Biografien und eigene Möbel- und Modemarken. Aber es lief... © imago/ZUMA Press | imago stock&people
...nicht alles glatt: In vier Fällen musste er Insolvenz anmelden, konnte jedoch jedes Mal erfolgreich umstrukturieren.
...nicht alles glatt: In vier Fällen musste er Insolvenz anmelden, konnte jedoch jedes Mal erfolgreich umstrukturieren. © imago/UPI Photo | imago stock&people
Das Magazin „Forbes“ siedelt sein Vermögen bei vier Milliarden Dollar an, er selbst sagt, er besitze mehr als zehn Milliarden Dollar. Laut Teilen einer Steuererklärung Trumps, die die „New York Times“ veröffentlichte, gab Trump 1995 einen Verlust von knapp einer Milliarde Dollar an, was ihn für bis zu 18 Jahre von Steuern befreit hätte. Entgegen der Gepflogenheit amerikanischer Präsidentschaftskandidaten, ihre Steuererklärungen zugänglich zu machen, hat Donald Trump freiwillig noch keine Dokumente veröffentlicht.
Das Magazin „Forbes“ siedelt sein Vermögen bei vier Milliarden Dollar an, er selbst sagt, er besitze mehr als zehn Milliarden Dollar. Laut Teilen einer Steuererklärung Trumps, die die „New York Times“ veröffentlichte, gab Trump 1995 einen Verlust von knapp einer Milliarde Dollar an, was ihn für bis zu 18 Jahre von Steuern befreit hätte. Entgegen der Gepflogenheit amerikanischer Präsidentschaftskandidaten, ihre Steuererklärungen zugänglich zu machen, hat Donald Trump freiwillig noch keine Dokumente veröffentlicht. © REUTERS | MIKE STONE
Auch Trumps drei Ehen mit glamourösen Frauen und die bisher zwei Scheidungen sorgten für Schlagzeilen. 1977 heiratete er das tschechische Model Ivana Zelnickova – die Ehe hielt nicht, aber sie schafften es zusammen ins New Yorker Wachsfigurenkabinett.
Auch Trumps drei Ehen mit glamourösen Frauen und die bisher zwei Scheidungen sorgten für Schlagzeilen. 1977 heiratete er das tschechische Model Ivana Zelnickova – die Ehe hielt nicht, aber sie schafften es zusammen ins New Yorker Wachsfigurenkabinett. © imago | Imago/ZUMA Press
Mit Ivana hat Trump drei Kinder: Ivanka, heute Ex-Model und Geschäftsfrau, und die Söhne Donald junior und Eric. Nach einer von spektakulären Kontroversen begleiteten Trennung und Scheidung von Ivana...
Mit Ivana hat Trump drei Kinder: Ivanka, heute Ex-Model und Geschäftsfrau, und die Söhne Donald junior und Eric. Nach einer von spektakulären Kontroversen begleiteten Trennung und Scheidung von Ivana... © imago/ZUMA Press | imago stock&people
...ehelichte Trump 1993 die Schauspielerin Marla Maples, mit der er vorher eine lange Affäre hatte.
...ehelichte Trump 1993 die Schauspielerin Marla Maples, mit der er vorher eine lange Affäre hatte. © GettyImages | Hulton Archive
Mit Marla Maples hat Trump die Tochter Tiffany.
Mit Marla Maples hat Trump die Tochter Tiffany. © imago | UPI Photo
1997 ging auch diese Verbindung in die Brüche. Ehefrau Nummer 3...
1997 ging auch diese Verbindung in die Brüche. Ehefrau Nummer 3... © imago/Levine-Roberts | imago stock&people
...wurde 2005 das slowenische Model Melania Knauss.
...wurde 2005 das slowenische Model Melania Knauss. © imago stock&people | imago stock&people
Mit dem gemeinsamen Sohn Barron begleitete Melania Donald Trump zur Enthüllung seines Sterns auf Hollywood Walk of Fame in Los Angeles.
Mit dem gemeinsamen Sohn Barron begleitete Melania Donald Trump zur Enthüllung seines Sterns auf Hollywood Walk of Fame in Los Angeles. © imago/UPI Photo | imago stock&people
Als Donald Trump Melania vor den Traualtar führte, gehörte Hillary Clinton zu den Gästen, heute demokratische Präsidentschaftskandidatin. Einst von Trump hochgelobt, auch noch als Außenministerin, hat er heute nur Schlechtes über sie zu sagen.
Als Donald Trump Melania vor den Traualtar führte, gehörte Hillary Clinton zu den Gästen, heute demokratische Präsidentschaftskandidatin. Einst von Trump hochgelobt, auch noch als Außenministerin, hat er heute nur Schlechtes über sie zu sagen. © REUTERS | JIM YOUNG
Auch das ist augenfällig an Trump: Er hat seine Meinungen oft und krass geändert. Abtreibung, Steuern, Gesundheitsreform oder Waffengesetze – manchmal klang Trump eher wie ein Liberaler als wie der Erzkonservative, der er heute sein will.
Auch das ist augenfällig an Trump: Er hat seine Meinungen oft und krass geändert. Abtreibung, Steuern, Gesundheitsreform oder Waffengesetze – manchmal klang Trump eher wie ein Liberaler als wie der Erzkonservative, der er heute sein will. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Der Golfspieler und...
Der Golfspieler und... © Getty Images | Ian MacNicol
...Ehrendoktor der Robert Gordon Universität im schottischen Aberdeen beeindruckt seine Anhänger mit seinen markigen Sprüchen. Viele Experten sehen in ihm allerdings eine große Gefahr.
...Ehrendoktor der Robert Gordon Universität im schottischen Aberdeen beeindruckt seine Anhänger mit seinen markigen Sprüchen. Viele Experten sehen in ihm allerdings eine große Gefahr. © Getty Images | Jeff J Mitchell
Trump ist einfach Trump. Auf Nachfragen geht er oberflächlich ein – dann ist er rasch wieder bei seinem Lieblingsthema: ihm selbst.
Trump ist einfach Trump. Auf Nachfragen geht er oberflächlich ein – dann ist er rasch wieder bei seinem Lieblingsthema: ihm selbst. © REUTERS | MIKE STONE
So will er eine wirklich „schöne Mauer“ an der Grenze zu Mexiko bauen lassen, um die illegalen Einwanderer fernzuhalten. „Wenn man sie Trump-Mauer nennt, muss sie schön sein“, sagt er.
So will er eine wirklich „schöne Mauer“ an der Grenze zu Mexiko bauen lassen, um die illegalen Einwanderer fernzuhalten. „Wenn man sie Trump-Mauer nennt, muss sie schön sein“, sagt er. © Getty Images | Diane Freed
Bisher hat er alle Skandale im Wahlkampf überstanden. Am 8. November wählen die Amerikaner.
Bisher hat er alle Skandale im Wahlkampf überstanden. Am 8. November wählen die Amerikaner. © REUTERS | KAREN PULFER FOCHT
Wie die Wahl ausgeht, weiß der 70-Jährige natürlich nicht. Aber er sagt: „Alle lieben mich.“
Wie die Wahl ausgeht, weiß der 70-Jährige natürlich nicht. Aber er sagt: „Alle lieben mich.“ © imago stock&people | UPI Photo
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Trump leidet gelegentlich unter Wirklichkeitsverlust

Am Ende, als Trump nach vielen unbeherrschten Zwischenrufen alle halbwegs neutralen Punktrichter gegen sich hatte, attestierte er sich mit kindlichem Trotz: „Ich habe eine viel bessere Urteilsfähigkeit als sie. Ich habe auch ein viel besseres Naturell als sie. Mein größter Vorteil ist mein Temperament. Ich habe ein gewinnendes Naturell. Ich weiß zu gewinnen.“ Im Publikum der Hofstra-Universität, dem vorher jede Meinungsäußerung verboten wurde, war lautes Prusten nicht zu überhören.

Trump darf Clinton in den nächsten beiden Debatten (9. und 19. Oktober) nicht mehr förmlich zum Abwatschen einladen. Auf seine steile Behauptung, Clinton mangele es am nötigen „Stehvermögen“ für das Amt der Präsidentin, gab sie mit stoischer Miene und Blick auf ihre Bilanz als Außenministerin zurück: „Sobald Donald in 112 Länder reist, ein Friedensabkommen verhandelt, eine Waffenruhe, die Freilassung von Regierungsgegnern, oder auch einfach nur elf Stunden vor einem Kongressausschuss aussagt, kann er mit mir gern über Stehvermögen reden.“ Volltreffer.

Trump bemängelt angeblich kaputtes Mikrofon

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    Wo hat Hillary Clinton Defizite?

    Sie muss sich das Streberhafte, Perfektionistische abschleifen. Sie wirkte oft „übertrainiert“, schien auf jede denkbare Spitze Trumps bis zum fünften Spiegelstrich mit einstudierten Kontern vorbereitet. Es menschelte zu wenig. Sie trifft, anders als Trump, nicht den Ton, um das einfache, weniger gebildete Amerika zum Zuhören zu zwingen. Noch zu oft geraten ihre Ausführungen zu Vorlesungen. Amerika wartet noch immer auf die echte Hillary Clinton.

    Wie werden sich die noch unentschlossenen Wähler verhalten?

    Etwa 27 Millionen US-Bürger – grob ein Fünftel der Wähler – sind noch unentschlossen. Das sind deutlich mehr als die zwölf Prozent zum gleichen Zeitpunkt bei der Wahl 2012. Ein zentraler Grund dafür ist, dass beide Kandidaten außergewöhnlich unbeliebt sind. Auf den ersten Blick scheinen die Unentschlossenen ähnliche Merkmale aufzuweisen wie viele Trump-Unterstützer: Sie sind überwiegend weiß, haben nicht studiert, sind älter und mit der Lage im Land unzufrieden. Allerdings: Etwa 60 Prozent sind Frauen, was eher Clintons Anhängerschaft entspricht. „Das sind dieselben Frauen, die Hillary nicht vertrauen und sie für falsch halten“, sagt die republikanische Strategin Katie Packer. „Aber Trump macht ihnen Angst.“

    Diese Unentschlossenen könnten sich allerdings auch einem der „third-party candidates“ zuwenden – den anderen Kandidaten im Präsidialwahlkampf, die kaum in den Medien präsent sind. In diesem Jahr sind das insbesondere der „Libertarian“ Gary Johnson und die Grüne Jill Stein. In Umfragen liegen sie allerdings unter 15 Prozent und wurden deswegen nicht zu den TV-Debatten eingeladen.

    Hillary Clinton will Präsidentin werden

    Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton will die erste Präsidentin der USA werden. Die Demokraten kürten sie beim Parteitag zu ihrer Kandidatin für die Wahl am 8. November.
    Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton will die erste Präsidentin der USA werden. Die Demokraten kürten sie beim Parteitag zu ihrer Kandidatin für die Wahl am 8. November. © dpa | Craig Lassig
    Während die 68-Jährige zunächst lange als praktisch gesetzt galt für die Nominierung der Demokraten, setzte ihr dann monatelang Konkurrent Bernie Sanders in Umfragen und Vorwahlen zu.
    Während die 68-Jährige zunächst lange als praktisch gesetzt galt für die Nominierung der Demokraten, setzte ihr dann monatelang Konkurrent Bernie Sanders in Umfragen und Vorwahlen zu. © dpa | Michael Reynolds
    Als Kandidaten für die Vizepräsidentschaft präsentierte Clinton Ende Juli den Senator Tim Kaine.
    Als Kandidaten für die Vizepräsidentschaft präsentierte Clinton Ende Juli den Senator Tim Kaine. © dpa | Rhona Wise
    Es ist das zweite Mal, dass Hillary Clinton versucht, US-Präsidentin zu werden. 2008 hatte sich die ehemalige First Lady (hier mit Ehemann und Ex-Präsident Bill Clinton und der gemeinsamen Tochter Chelsea) bereits um die Nominierung der Demokratischen Partei zur Präsidentschaftskandidatin beworben – und gegen Barack Obama verloren.
    Es ist das zweite Mal, dass Hillary Clinton versucht, US-Präsidentin zu werden. 2008 hatte sich die ehemalige First Lady (hier mit Ehemann und Ex-Präsident Bill Clinton und der gemeinsamen Tochter Chelsea) bereits um die Nominierung der Demokratischen Partei zur Präsidentschaftskandidatin beworben – und gegen Barack Obama verloren. © REUTERS | ADREES LATIF
    Politik macht Hillary Clinton, die am 26. Oktober 1947 in Chicago als Hillary Diane Rodham geboren wurde, seit mehr als 40 Jahren. Während ihres Jura-Studiums an der Elite-Uni Yale – dort lernte sie Bill Clinton kennen – unterstützte sie 1972 den Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, George McGovern.
    Politik macht Hillary Clinton, die am 26. Oktober 1947 in Chicago als Hillary Diane Rodham geboren wurde, seit mehr als 40 Jahren. Während ihres Jura-Studiums an der Elite-Uni Yale – dort lernte sie Bill Clinton kennen – unterstützte sie 1972 den Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, George McGovern. © REUTERS | SCOTT MORGAN
    1974 arbeitete Hillary Rodham im Parlamentskomitee zur Absetzung des Republikanischen US-Präsidenten Richard Nixon und lehrte an der Universität von Arkansas.
    1974 arbeitete Hillary Rodham im Parlamentskomitee zur Absetzung des Republikanischen US-Präsidenten Richard Nixon und lehrte an der Universität von Arkansas. © REUTERS | JIM BOURG
    Bill und Hillary Clinton heirateten 1975, Hillary arbeitete als Anwältin. Von 1979 bis 1981 und von 1983 bis 1993 war Bill Clinton Gouverneur des US-Bundesstaates Arkansas: In dieser Zeit setzte sich Hillary Clinton, die 1980 Tochter Chelsea zur Welt brachte, für Kinder- und Familienrechte ein.
    Bill und Hillary Clinton heirateten 1975, Hillary arbeitete als Anwältin. Von 1979 bis 1981 und von 1983 bis 1993 war Bill Clinton Gouverneur des US-Bundesstaates Arkansas: In dieser Zeit setzte sich Hillary Clinton, die 1980 Tochter Chelsea zur Welt brachte, für Kinder- und Familienrechte ein. © REUTERS | BRIAN SNYDER
    Durch ihre acht Jahre als First Lady (1993-2001) kennt Clinton das Weiße Haus aus nächster Nähe. Einige Beobachter sind überzeugt, dass ihr Mann Bill es ohne sie nie ins ranghöchste Amt der USA geschafft hätte. Die eigenwillige Karriere-Anwältin beeindruckte mit ihrem selbstbewussten Stil, der politisch aber nicht immer geschickt daherkam. Sie entwickelte eine eigene Stimme und arbeitete während Bill Clintons erster Amtszeit an einer Gesundheitsreform. Einen Tiefpunkt markierte seine Sex-Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky – doch Hillary hielt zu ihm.
    Durch ihre acht Jahre als First Lady (1993-2001) kennt Clinton das Weiße Haus aus nächster Nähe. Einige Beobachter sind überzeugt, dass ihr Mann Bill es ohne sie nie ins ranghöchste Amt der USA geschafft hätte. Die eigenwillige Karriere-Anwältin beeindruckte mit ihrem selbstbewussten Stil, der politisch aber nicht immer geschickt daherkam. Sie entwickelte eine eigene Stimme und arbeitete während Bill Clintons erster Amtszeit an einer Gesundheitsreform. Einen Tiefpunkt markierte seine Sex-Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky – doch Hillary hielt zu ihm. © REUTERS | RICK WILKING
    Im Buch „It Takes a Village“ beschrieb Hillary Clinton 1996 ihre Vision einer kinderfreundlichen Gesellschaft. In der 2003 erschienenen Autobiografie „Living History“ spielt auch Bill Clintons Affäre eine Rolle.
    Im Buch „It Takes a Village“ beschrieb Hillary Clinton 1996 ihre Vision einer kinderfreundlichen Gesellschaft. In der 2003 erschienenen Autobiografie „Living History“ spielt auch Bill Clintons Affäre eine Rolle. © dpa | Larry W. Smith
    2000 wurde Hillary Clinton zum ersten Mal in ein Amt gewählt: Für den Bundesstaat New York saß sie im US-Senat. 2006 schaffte die Senatorin Clinton die Wiederwahl.
    2000 wurde Hillary Clinton zum ersten Mal in ein Amt gewählt: Für den Bundesstaat New York saß sie im US-Senat. 2006 schaffte die Senatorin Clinton die Wiederwahl. © REUTERS | RICK WILKING
    Eisenharter Ehrgeiz, ein bisweilen verbissener Arbeitseifer und ein wenig Arroganz: Hillary Rodham Clinton gilt als eine der „härtesten“ Frauen in der amerikanischen Spitzenpolitik.
    Eisenharter Ehrgeiz, ein bisweilen verbissener Arbeitseifer und ein wenig Arroganz: Hillary Rodham Clinton gilt als eine der „härtesten“ Frauen in der amerikanischen Spitzenpolitik. © REUTERS | JASON MICZEK
    Clintons Kampfgeist zeigte sich auch daran, dass sie nach dem Auszug aus dem Weißen Haus und der bitteren Niederlage im Vorwahlkampf 2008 gegen den späteren Präsidenten Barack Obama nicht aufgab. Verlieren gehört nicht zu den Stärken Clintons. Als Obamas Außenministerin (2009-2013) bereiste sie dann 112 Länder und soll als Chefdiplomatin über eine Million Kilometer zurückgelegt haben.
    Clintons Kampfgeist zeigte sich auch daran, dass sie nach dem Auszug aus dem Weißen Haus und der bitteren Niederlage im Vorwahlkampf 2008 gegen den späteren Präsidenten Barack Obama nicht aufgab. Verlieren gehört nicht zu den Stärken Clintons. Als Obamas Außenministerin (2009-2013) bereiste sie dann 112 Länder und soll als Chefdiplomatin über eine Million Kilometer zurückgelegt haben. © dpa | John Taggart
    Die Sicherheitsmängel beim Konsulat im libyschen Bengasi, wo vier US-Diplomaten bei einer Terrorattacke getötet wurden, nagten an ihrer Amtszeit. Doch auch diese bis heute aufflackernden Vorwürfe haben sie nicht davon abgehalten, noch einen Anlauf an die Spitze zu wagen.
    Die Sicherheitsmängel beim Konsulat im libyschen Bengasi, wo vier US-Diplomaten bei einer Terrorattacke getötet wurden, nagten an ihrer Amtszeit. Doch auch diese bis heute aufflackernden Vorwürfe haben sie nicht davon abgehalten, noch einen Anlauf an die Spitze zu wagen. © REUTERS | JIM BOURG
    Die Ex-Außenministerin präsentiert sich gerne als die Bewerberin, die das fortführen will, was Barack Obama begonnen hat – etwa bei der umstrittenen Gesundheitsversorgung. Sie will das System, das als „Obamacare“ bekannt ist und geschaffen wurde, um Millionen Amerikaner ohne Krankenversicherung die Möglichkeit einer Absicherung zu bieten, beibehalten.
    Die Ex-Außenministerin präsentiert sich gerne als die Bewerberin, die das fortführen will, was Barack Obama begonnen hat – etwa bei der umstrittenen Gesundheitsversorgung. Sie will das System, das als „Obamacare“ bekannt ist und geschaffen wurde, um Millionen Amerikaner ohne Krankenversicherung die Möglichkeit einer Absicherung zu bieten, beibehalten. © REUTERS | JIM BOURG
    Nach Clintons Ansicht sollten die größten Finanzinstitute künftig eine Risikogebühr zahlen. Den Hochfrequenzhandel, also den automatisierten Kauf und Verkauf von Wertpapieren in Sekundenbruchteilen, will sie besteuern.
    Nach Clintons Ansicht sollten die größten Finanzinstitute künftig eine Risikogebühr zahlen. Den Hochfrequenzhandel, also den automatisierten Kauf und Verkauf von Wertpapieren in Sekundenbruchteilen, will sie besteuern. © dpa | Larry W. Smith
    Den US-Bundesstaaten will Clinton Zuschüsse in Milliardenhöhe gewähren, damit diese in höhere Bildung investieren. Die Zinssätze auf Studiendarlehen müssten gesenkt werden, erklärte sie.
    Den US-Bundesstaaten will Clinton Zuschüsse in Milliardenhöhe gewähren, damit diese in höhere Bildung investieren. Die Zinssätze auf Studiendarlehen müssten gesenkt werden, erklärte sie. © REUTERS | BRIAN SNYDER
    Thema Abtreibung: Die Entscheidung darüber sollen die Frauen haben. Der Organisation Planned Parenthood, die in rund 700 Kliniken Schwangere betreut und auch Abtreibungen durchführt, dürften die öffentlichen Mittel nicht gestrichen werden, erklärte Clinton.
    Thema Abtreibung: Die Entscheidung darüber sollen die Frauen haben. Der Organisation Planned Parenthood, die in rund 700 Kliniken Schwangere betreut und auch Abtreibungen durchführt, dürften die öffentlichen Mittel nicht gestrichen werden, erklärte Clinton. © REUTERS | ADREES LATIF
    Thema Einwanderung: Die rund elf Millionen illegalen Einwanderer in den USA sollten die Möglichkeit bekommen, die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erhalten („Path to Citizenship“).
    Thema Einwanderung: Die rund elf Millionen illegalen Einwanderer in den USA sollten die Möglichkeit bekommen, die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erhalten („Path to Citizenship“). © REUTERS | RICK WILKING
    Thema Militär: Die USA müssten weiterhin das stärkste und am besten ausgerüstete Militär in der Welt haben, fordert Clinton. Sie ist für eine Flugverbotszone in Syrien und hat deutlich gemacht, dass sie „russischen Aggressionen“ in Europa entgegen treten will. Präsident Wladimir Putin müsse die Stirn geboten werden.
    Thema Militär: Die USA müssten weiterhin das stärkste und am besten ausgerüstete Militär in der Welt haben, fordert Clinton. Sie ist für eine Flugverbotszone in Syrien und hat deutlich gemacht, dass sie „russischen Aggressionen“ in Europa entgegen treten will. Präsident Wladimir Putin müsse die Stirn geboten werden. © dpa | Cj Gunther
    Kampf gegen den Terror: Die frühere Außenministerin ist dafür, dass die USA in der Anti-IS-Koalition weiter eine führende Rolle innehaben.
    Kampf gegen den Terror: Die frühere Außenministerin ist dafür, dass die USA in der Anti-IS-Koalition weiter eine führende Rolle innehaben. © REUTERS | JIM YOUNG
    Thema Waffen: Clinton ist dafür, dass die behördliche Durchleuchtung der Käufer und Verkäufer von Waffen ausgeweitet wird. Der Kauf einer Waffe solle ohne einen vollständigen „Background Check“ nicht mehr möglich sein.
    Thema Waffen: Clinton ist dafür, dass die behördliche Durchleuchtung der Käufer und Verkäufer von Waffen ausgeweitet wird. Der Kauf einer Waffe solle ohne einen vollständigen „Background Check“ nicht mehr möglich sein. © dpa | Larry W. Smith
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