IstanbulDie. In der Türkei sind wegen des Putschversuches mehr als 20.000 Menschen in Haft gekommen. Nun will die Regierung Missbrauch eindämmen.

türkische Regierung will Menschen bestrafen, die das Vorgehen gegen Gülen-Anhänger in der Türkei zur Begleichung offener Rechnungen mit Kontrahenten missbrauchen. „Jeder soll wissen, dass nicht nur anonyme Anzeigen, sondern auch grundlose Anzeigen eine sehr ernste Straftat sind“, sagte Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus am Montag nach einer Kabinettssitzung in Ankara.

Wer einen persönlichen Feind anzeige, weil er mit ihm „eine Rechnung offen“ habe, müsse mit schweren Konsequenzen rechnen. Die Regierung hält den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen für den Drahtzieher des Putschversuches vom 15. Juli in der Türkei.

Mehr als 20.000 Menschen in Untersuchungshaft

Kurtulmus versicherte, niemand werde grundlos verfolgt werden. Er kündigte aber an, denjenigen, die mit dem Putsch „auch nur am Rande“ zu tun hatten, werde nicht verziehen werden.

Zuvor hatte bereits Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan die Behörden aufgerufen, bei den international kritisierten Massenfestnahmen nicht übers Ziel hinauszuschießen. Seit dem Putschversuch sind mehr als 20.000 Menschen in Untersuchungshaft genommen worden. Mehr als 50.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes wurden entlassen. (dpa)