Berlin. Das Tierwohl-Label soll höhere Tierschutz-Standards kennzeichnen. Landwirtschaftsminister Christian Schmidt arbeitet an einem Entwurf.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt will die Vorbereitungen für ein staatliches Tierwohl-Label vorantreiben. „Der Verbraucher soll verlässlich wissen, dass mit dem, was er bezahlt, ein höherer Tierwohl-Standard umgesetzt wird“, sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

„Mit dem Label wollen wir einheitliche Anforderungen festlegen, die von Branchenorganisationen überprüft werden. Das soll in die Breite gehen und nicht nur für kleine Nischenprodukte gelten.“ Bei Schweinen könne es sich etwa um mehr Platz, Stroh am Boden oder Spielmaterial im Stall handeln.

Mehrstufiges System für Fleisch geplant

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) will den Entwurf für ein staatliches Tierwohl-Label Ende Januar 2017 bei der Grünen Woche in Berlin vorstellen.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) will den Entwurf für ein staatliches Tierwohl-Label Ende Januar 2017 bei der Grünen Woche in Berlin vorstellen. © dpa | Michael Kappeler

Den Entwurf vorstellen will Schmidt bei der Grünen Woche Ende Januar 2017 in Berlin, wie er der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ sagte. Geplant sei ein mehrstufiges System mit ein, zwei oder drei Sternen.

Geben solle es „eine Basiskategorie für Fleisch von Tieren, deren Haltungsbedingungen über dem gesetzlichen Standard liegen sowie ein oder zwei weitere Premiumstufen, bei denen die Haltungsbedingungen noch deutlicher darüber hinausgehen“.

Tierschutzbund stieg bei Initiative Tierwohl aus

Erst vor Kurzem war der Deutsche Tierschutzbund im Streit um bessere Haltungsbedingungen für Schweine aus der Initiative Tierwohl ausgestiegen. Die Tierschutzorganisation hatte kritisiert, dass die Initiative weiterhin auf Massenproduktion setze und dem Verbraucher auf absehbare Zeit keine Transparenz biete.

Die Initiative Tierwohl ist eine Reaktion von Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel darauf, dass viele Verbraucher kritisch auf die Massentierhaltung blicken. Der Handel zahlt vier Cent pro Kilogramm verkauftem Schweine- oder Geflügelfleisch in einen Fonds. Teilnehmende Landwirte bekommen Geld aus dem Topf, wenn sie in ihren Ställen bessere Haltungsbedingungen schaffen als vom Gesetzgeber gefordert. (dpa/schrö)