Berlin. Jeden Tag werden Angriffe und Brandanschläge auf Geflüchtete in Deutschland registriert. Im laufenden Jahr sind es bisher 507 Fälle.

Die fremdenfeindliche Gewalt in Deutschland bleibt hoch. Seit Jahresbeginn registrierte die Polizei nach Angaben des Bundesinnenministeriums 507 Fälle wie Körperverletzung oder Brandstiftung. Das geht aus einer Antwort des Ministeriums an die Grünen im Bundestag hervor, über die das Magazin „Spiegel“ berichtete und die der dpa vorliegt. 2015 wurden insgesamt 918 fremdenfeindliche Gewalttaten gezählt.

Die Zahl aller politisch motivierten Straftaten gegen Asylbewerber und Flüchtlinge lag von Januar bis August bei mehr als 1800. Darunter fallen auch Delikte wie Beleidigung oder das Tragen von NS-Symbolen.

Kritiker: Polizei tut zu wenig gegen rechte Gewalt

Trotz der Zunahme rechter Gewalt stufen die Behörden nur 20 Rechtsextremisten als sogenannte Gefährder ein. Zum Vergleich: Bundesweit sind 520 islamistische Gefährder registriert. Das sei „nicht verständlich“, sagte Grünen-Innenpolitikerin Irene Mihalic dem „Spiegel“: „Da klafft im rechten Bereich ein gewaltiges Loch zwischen der Anschlagswirklichkeit und der Zahl derer, die man real im Fokus hat.“ (dpa)