Jerusalem. Nach Angriffen verlegt Israel Soldaten ins Westjordanland. Wegen bevorstehender jüdischer Feiertage wird noch mehr Gewalt befürchtet.

Nach einer neuen Serie von Anschlägen hat die israelische Armee ihre Truppen im südlichen Westjordanland verstärkt. „Die Armee verlegt ein Bataillon zur Verstärkung in die Gegend von Hebron“, sagte eine israelische Militärsprecherin am Sonntag. Ein Bataillon umfasst mehrere Hundert Soldaten. Am Freitag waren bei drei Anschlägen auf Israelis drei Angreifer getötet worden, darunter auch ein Jordanier.

Am Sonntag verletzte ein Palästinenser einen israelischen Offizier am Eingang der Siedlung Efrat südlich von Jerusalem. Daraufhin hätten andere Soldaten auf den Attentäter geschossen und ihn verletzt, teilte die Armee mit.

Streit um Tempelberg war ein Auslöser der Gewalt

Die neue Serie von Anschlägen folgte auf Wochen relativer Ruhe. Auch angesichts bevorstehender jüdischer Feiertage im kommenden Monat befürchte man einen neuen Anstieg der Gewalt, berichtete der israelische Rundfunk.

Bei einer Welle palästinensischer Anschläge sind seit einem Jahr 35 Israelis getötet worden. Weit über 200 Palästinenser kamen ums Leben, die meisten davon bei ihren eigenen Attacken. Als ein Auslöser der Gewaltwelle während der jüdischen Feiertage vor einem Jahr galt ein Streit um Besuchs- und Gebetsrechte auf dem Tempelberg in Jerusalem, der Muslimen und Juden heilig ist. Auch die Frustration der Palästinenser über die fortwährende israelische Besatzung befeuert die Gewalt. (dpa)