Istanbul. In der Türkei sind 48 Menschen bei einem Autobombenanschlag verletzt worden. Die Explosion ereignete sich unweit einer AKP-Zentrale.

Bei einem Autobombenanschlag in der osttürkischen Provinz Van sind 48 Menschen verletzt worden. Ein mit einem Sprengsatz beladenes Fahrzeug sei an einem Kontrollpunkt vor dem Provinzbüro der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP detoniert, berichtete der Sender CNN Türk unter Berufung auf die Polizeidirektion. Das AKP-Gebäude wurde stark beschädigt, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag.

In der Türkei haben am Montag mehrtägige Feiertage zum Opferfest begonnen. AKP-Politiker versammeln sich jedoch erst am Dienstag zu Feiertagsfeierlichkeiten in ihrer Provinzzentrale, wie ein Parteimitglied dem Sender berichtete.

Regelmäßige Anschläge in der Region

Seitdem vergangenes Jahr ein Waffenstillstand zwischen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und der türkischen Regierung aufgekündigt wurde, kommt es regelmäßig zu Anschlagen in der Region. Ziel sind meistens das türkische Militär oder die Polizei.

Die Sicherheitskräfte ihrerseits haben nach den Worten von Präsident Recep Tayyip Erdogan ihr Vorgehen gegen die kurdischen Milizen seit dem gescheiterten Militärputsch vom 15. Juli verschärft. Erdogan sprach vor ein paar Tagen von der größten Kampagne, die je gegen die PKK gestartet worden sei.

Gebiete im Südosten unter Zwangsverwaltung

Die türkische Regierung hatte am Sonntag zahlreiche pro-kurdische Gebietsverwaltungen im Südosten unter Zwangsverwaltung gestellt und die gewählten Gemeindevorsitzenden durch regierungsnahe Verwalter ersetzt. Von der Maßnahme sind auch vier Bezirke in der Provinz Van betroffen. Unklar war zunächst, ob der Anschlag im Zusammenhang mit der Maßnahme der Regierung steht. (br/dpa/Reuters)