Berlin. Der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses ist überzeugt, dass mehr als die drei Täter gegeben hat. Er fordert daher DNA-Proben.
Zur Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) gehörten nach Überzeugung des CDU-Politikers Clemens Binninger mehr als die drei mutmaßlichen Haupttäter. Das sagte der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses im Bundestag der „Frankfurter Rundschau“.
Binninger erklärte: „Wenn ich die Fakten und Indizien aus Akten und Vernehmungen betrachte, bin ich zutiefst davon überzeugt, dass der NSU nicht nur aus drei Leuten bestand und dass es neben den Helfern und Unterstützern, die angeklagt sind, weil sie Wohnungen, Handys, Waffen beschafft haben, auch Mittäter gab.“
Binninger forderte die Ermittler dazu auf, sich um DNA-Proben aus dem Kreis möglicher Unterstützer zu bemühen, um diese mit den an Tatorten gefundenen Spuren abgleichen zu können. Bislang lägen aus einem potenziellen Unterstützerkreis von rund 100 Personen nur von 19 Verdächtigten DNA-Proben vor.
„Von 81 Personen wurden keine DNA-Proben genommen. Es ist klar: Nur Beschuldigte können gezwungen werden, eine DNA-Probe abzugeben. Aber man muss die restlichen Personen doch wenigstens fragen, ob sie es freiwillig tun“, sagte Binninger der Zeitung. (dpa)