Berlin. Der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses ist überzeugt, dass mehr als die drei Täter gegeben hat. Er fordert daher DNA-Proben.

Zur Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) gehörten nach Überzeugung des CDU-Politikers Clemens Binninger mehr als die drei mutmaßlichen Haupttäter. Das sagte der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses im Bundestag der „Frankfurter Rundschau“.

Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos auf einem Fahndungsfoto des Bundeskriminalamt von Ende 2011. Am 4. November 2011 wurden die Leichen der beiden Männer in einem Wohnmobil in Eisenach entdeckt.
Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos auf einem Fahndungsfoto des Bundeskriminalamt von Ende 2011. Am 4. November 2011 wurden die Leichen der beiden Männer in einem Wohnmobil in Eisenach entdeckt. © imago stock&people | imago stock&people

Binninger erklärte: „Wenn ich die Fakten und Indizien aus Akten und Vernehmungen betrachte, bin ich zutiefst davon überzeugt, dass der NSU nicht nur aus drei Leuten bestand und dass es neben den Helfern und Unterstützern, die angeklagt sind, weil sie Wohnungen, Handys, Waffen beschafft haben, auch Mittäter gab.“

Binninger forderte die Ermittler dazu auf, sich um DNA-Proben aus dem Kreis möglicher Unterstützer zu bemühen, um diese mit den an Tatorten gefundenen Spuren abgleichen zu können. Bislang lägen aus einem potenziellen Unterstützerkreis von rund 100 Personen nur von 19 Verdächtigten DNA-Proben vor.

Der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschuss Clemens Binninger (CDU) ist davon überzeugt, dass es mehr als drei Täter gegeben hat.
Der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschuss Clemens Binninger (CDU) ist davon überzeugt, dass es mehr als drei Täter gegeben hat. © imago/Christian Ditsch | imago stock&people

„Von 81 Personen wurden keine DNA-Proben genommen. Es ist klar: Nur Beschuldigte können gezwungen werden, eine DNA-Probe abzugeben. Aber man muss die restlichen Personen doch wenigstens fragen, ob sie es freiwillig tun“, sagte Binninger der Zeitung. (dpa)