Paris. Charlie Hebdo, Paris, Nizza: Anschläge erschütterten wiederholt Frankreich. Die Gefahr ist noch nicht gebannt, warnt François Molins.

Der bekannte Pariser Anti-Terror-Staatsanwalt François Molins warnt vor erneuten Anschlägen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Die Schwächung des IS im irakisch-syrischen Gebiet sei ein Faktor, der das Risiko für ein Attentat verstärke, sagte Molins der französischen Tageszeitung „Le Monde“ (Samstag).

„In der Geschichte des Terrorismus sieht man, dass terroristische Organisationen, die in ihrem Gebiet in Bedrängnis geraten, versuchen, außerhalb Anschläge zu begehen“, bilanzierte Molins.

Molins warnt vor Bedrohung durch „Rückkehrer“

Frankreich wird seit eineinhalb Jahren von Terroranschlägen erschüttert. Der IS hatte für die Anschlagserie in Paris vom November 2015 mit 130 Toten die Verantwortung übernommen. Auch zu der Lastwagen-Attacke an der Strandpromenade von Nizza vom 14. Juli mit 86 Todesopfern hatte sich die Terror-Miliz bekannt.

Anti-Terror-Staatsanwalt François Molins.
Anti-Terror-Staatsanwalt François Molins. © imago/PanoramiC | imago stock&people

Molins macht auch auf eine „Rückkehr-Bedrohung“ aufmerksam. Es gebe etwa 2000 Franzosen, die in Syrien seien oder dorthin aufbrechen wollten.

Molins hält nichts von Sarkozys Vorschlag

Der Spitzenbeamte lehnte in ungewöhnlicher Deutlichkeit den Vorstoß des konservativen Ex-Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy ab, registrierte Terrorverdächtige vorsorglich zu internieren. „Das ist absolut unmöglich“, sagte Molins. „Man kann nicht jemand festhalten, bevor er ein Delikt begangen hat.“ (dpa)