Trump kündigt „Null-Toleranz-Programm“ gegen Illegale an
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Phoenix. Donald Trump kündigt eine „Null-Toleranz-Politik“ gegen kriminelle Ausländer an. Zuvor traf er sich mit dem mexikanischen Präsidenten.
Donald Trump hat für den Fall seiner Wahl zum US-Präsidenten ein Zehn-Punkte-Programm angekündigt, um illegale Zuwanderer aus dem Land zu vertreiben. Für kriminelle Ausländer in den USA kündigte er eine „Null-Toleranz-Politik“ an.
„Eine Migrationsreform sollte bedeuten, das Leben der Amerikaner zu verbessern“, rief der Republikaner vor Tausenden Anhängern am Mittwoch (Ortszeit) in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona. Illegale Migration verursache den USA Kosten in Höhe von 113 Milliarden Dollar pro Jahr.
Trump will kriminelle Ausländer deportieren
Von der ersten Stunde seiner Amtszeit an werde er damit beginnen, kriminelle Ausländer, die sich illegal in den Vereinigten Staaten aufhalten, zu deportieren, sagte der republikanische Kandidat in seiner stark emotional gehaltenen Rede. Er wiederholte auch dort seinen Entschluss, eine Mauer entlang der Grenze zu Mexiko zu bauen.
Donald Trump will ins Weiße Haus
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Außerdem sollen die Zahl der Grenzbeamten um 5000 aufgestockt, die Zahl der Ausweisungsbeamten verdreifacht sowie Wachtürme gebaut werden. Über die Bezahlung der mehrere Milliarden Dollar teuren Grenzmauer habe er mit Mexikos Präsidenten Enrique Peña Nieto nicht gesprochen, sagte Trump.
Mexikos Präsident spricht von „konstruktiven Gesprächen“
Trump hatte wenige Stunden zuvor Mexikos Präsident Peña Nieto einen Überraschungsbesuch in Mexiko-Stadt abgestattet. Handelsbeziehung, Sicherheit und die geplante Mauer an der Grenze der beiden Länder haben im Mittelpunkt des Treffens gestanden.
„Es waren offene und konstruktive Gespräche“, sagte Mexikos Staatschef am Mittwoch. „Auch wenn wir nicht in allem übereinstimmen, können wir gemeinsam mehr Wohlstand und Sicherheit erreichen.“
Trump bekräftigt Pläne für eine Grenzmauer
Für den Fall seines Wahlsiegs hatte Trump angekündigt, eine Mauer an der Südgrenze der USA zu errichten und Mexiko dafür zahlen zu lassen. In Mexiko bekräftigte er seine Pläne. Die Mauer sei notwendig, um die illegalen Bewegungen von Personen, Waffen und Drogen zu unterbinden. „Wir haben über die Mauer gesprochen“, sagte Trump. „Aber nicht darüber, wer sie bezahlt.“
Kurz nach der Abreise Trumps widersprach Nieto der Darstellung. „Gleich zu Beginn des Gesprächs habe ich Donald Trump klar gemacht, dass Mexiko nicht für die Mauer zahlen wird“, schrieb er bei Twitter. „Danach hat sich die Unterhaltung auf andere Themen zubewegt und sehr respektvoll entwickelt.“
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Nieto verlangt Respekt für seine Landsleute
In Mexiko-Stadt hatte Trump im Anschluss an die Gespräche erklärt, er wolle im Kampf gegen die Kriminalität an der mexikanisch-amerikanischen Grenze mit der Regierung Mexikos zusammenarbeiten, aber auch die Mauerpläne erläutert. „Ein souveränes Land hat das Recht eine Mauer zu bauen“, sagte Trump.
Zuletzt hatte der Immobilienunternehmer immer wieder mexikanische Einwanderer als Verbrecher verunglimpft. „Die Mexikaner haben Respekt verdient“, sagte Peña Nieto nach dem Treffen in der Präsidentenresidenz Los Pinos. „Der kommende US-Präsident wird in Mexiko und seiner Regierung einen Nachbarn finden, der konstruktiv zusammenarbeiten möchte.“
Dutzende demonstrieren gegen Trump-Besuch
Im Zentrum von Mexiko-Stadt hatten Dutzende Menschen gegen den Besuch von Trump protestiert. „Du bist nicht willkommen“, „Trump go home“, „Bitte um Vergebung und gehe“ war auf den Transparenten der Demonstranten am Unabhängigkeitsdenkmal zu lesen. „Trump steht nicht für unsere Werte“, sagte die US-Bürgerin Cristine Smith, die seit einem Jahr in Mexiko lebt, im Fernsehen. „Ich glaube, dass die Einwanderer in den USA die Wirtschaft stützen und die Kultur fördern.“
Donald Trumps schlimmste Sprüche
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Trump richtete in Arizona zudem schwere Vorwürfe gegen seine Kontrahentin Hillary Clinton und Amtsinhaber Barack Obama. Er habe 300.000 kriminellen Ausländern die Rückkehr in die USA erlaubt, einige von ihnen hätten Morde verübt. Auf der Bühne in Phoenix erschienen Menschen, die Familienmitglieder durch Straftaten verloren haben, die Ausländer ohne Aufenthaltsstatus in den USA verübt haben sollen. (br/dpa)
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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