Berlin. Merkels „Wir schaffen das“ wird ein Jahr alt. Der Ausspruch hat seitdem diverse Varianten erfahren – und ist Motto einer Kinderserie.

Was für Obama das „Yes we can“ ist, ist für Merkel „Wir schaffen das“. Und die legendären Aussprüche beider Politiker haben eine gemeinsame Wurzel: Bob, der Baumeister. Das optimistische „Wir schaffen das“ wurde hochpolitisch zum Ansporn für die einen, zur Provokation für die anderen – und erlebte in der Folge diverse Abwandlungen.

Wie „Wir schaffen das“ Karriere machte

„Wir schaffen das“ gilt als der geflügelte Satz von Angela Merkel in der Flüchtlingskrise. Der Satz wurde vielfach abgewandelt wieder aufgegriffen, wir zeigen wie. Eigentlich war es auch mehr als nur ein Satz. Wörtlich sagte Merkel in der Bundespressekonferenz am 31. August 2015: „Das Motiv, mit dem wir an diese Dinge herangehen, muss sein: Wir haben so vieles geschafft – wir schaffen das! Wir schaffen das, und dort, wo uns etwas im Wege steht, muss es überwunden werden, muss daran gearbeitet werden.“
„Wir schaffen das“ gilt als der geflügelte Satz von Angela Merkel in der Flüchtlingskrise. Der Satz wurde vielfach abgewandelt wieder aufgegriffen, wir zeigen wie. Eigentlich war es auch mehr als nur ein Satz. Wörtlich sagte Merkel in der Bundespressekonferenz am 31. August 2015: „Das Motiv, mit dem wir an diese Dinge herangehen, muss sein: Wir haben so vieles geschafft – wir schaffen das! Wir schaffen das, und dort, wo uns etwas im Wege steht, muss es überwunden werden, muss daran gearbeitet werden.“ © imago/IPON | imago stock&people
„Das schaffen wir nur gemeinsam, als Staat und als Gesellschaft. Und da bin ich optimistisch. Denn neben der Sorge vor der Verrohung eines Teiles unserer Gesellschaft sehe ich die Chance, dass wir lernen: Eine große Aufgabe macht man am besten gemeinsam.“ Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU), 3. September 2015, im „Die Zeit“-Interview.
„Das schaffen wir nur gemeinsam, als Staat und als Gesellschaft. Und da bin ich optimistisch. Denn neben der Sorge vor der Verrohung eines Teiles unserer Gesellschaft sehe ich die Chance, dass wir lernen: Eine große Aufgabe macht man am besten gemeinsam.“ Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU), 3. September 2015, im „Die Zeit“-Interview. © Imago | Imago
„Allein schafft das kein Land, auch Deutschland nicht. Wir brauchen europäische Solidarität und mehr Engagement in und für die Herkunfts- und Transitländer.“ Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), 12. September, im Interview mit unserer Redaktion.
„Allein schafft das kein Land, auch Deutschland nicht. Wir brauchen europäische Solidarität und mehr Engagement in und für die Herkunfts- und Transitländer.“ Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), 12. September, im Interview mit unserer Redaktion. © Amin Akhtar | Amin Akhtar
„Wenn wir zusammen halten, schaffen wir fast alles. Zugleich brauchen wir Realismus: Deutschland kann vielen Menschen eine neue Heimat bieten, aber nicht allen. (…) Wenn wir Deutschen es nicht schaffen, wer dann?“ SPD-Chef Sigmar Gabriel am 18. September 2015 im „Bild“-Interview.
„Wenn wir zusammen halten, schaffen wir fast alles. Zugleich brauchen wir Realismus: Deutschland kann vielen Menschen eine neue Heimat bieten, aber nicht allen. (…) Wenn wir Deutschen es nicht schaffen, wer dann?“ SPD-Chef Sigmar Gabriel am 18. September 2015 im „Bild“-Interview. © Imago | Imago
„Wir schaffen es eben nur dann, wenn wir es richtig machen.“ Horst Seehofer, 22. September 2015, auf der CSU-Herbstklausur mit der Forderung nach einer gerechten Verteilung der Menschen innerhalb Deutschlands und Europas – und einer Begrenzung der Flüchtlingszahlen.
„Wir schaffen es eben nur dann, wenn wir es richtig machen.“ Horst Seehofer, 22. September 2015, auf der CSU-Herbstklausur mit der Forderung nach einer gerechten Verteilung der Menschen innerhalb Deutschlands und Europas – und einer Begrenzung der Flüchtlingszahlen. © imago/Sven Simon | imago stock&people
„Ich sage wieder und wieder: Wir können das schaffen, und wir schaffen das.
„Ich sage wieder und wieder: Wir können das schaffen, und wir schaffen das." Angela Merkel, 15. September 2015, bei einem Treffen mit dem damaligen österreichischen Kanzler Werner Faymann. © imago/Eibner | imago stock&people
„Wir schaffen das nicht ohne Weiteres – das ist schon eine große Anstrengung.“ Bundesinnenminister Thomas de Maiziere, 1. Oktober 2015, im ZDF-heute-journal.
„Wir schaffen das nicht ohne Weiteres – das ist schon eine große Anstrengung.“ Bundesinnenminister Thomas de Maiziere, 1. Oktober 2015, im ZDF-heute-journal. © Screenshot ZDF | Screenshot ZDF
"Man kann mit Willen sehr, sehr viel schaffen. (…) Ich bin bereit, so hart zu arbeiten, wie ich kann." Angela Merkel, 7. Oktober 2015, bei Anne Will. © Imago | Imago
„Wir schaffen das nicht.“ Boris Palmer (Grüne), Oberbürgermeister Tübingen, am 16. Oktober 2015 auf Facebook.
„Wir schaffen das nicht.“ Boris Palmer (Grüne), Oberbürgermeister Tübingen, am 16. Oktober 2015 auf Facebook. © imago/Metodi Popow | imago stock&people
„Für Gesamteuropa gilt: Wir müssen das schaffen! Ich bin deshalb froh, dass ich mit der Bundeskanzlerin eine Verbündete habe, die über einen ausreichend langen Atem und die Tatkraft verfügt, sich solchen Herausforderungen zu stellen.“ EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, 24. Oktober 2015, im Interview mit unserer Redaktion.
„Für Gesamteuropa gilt: Wir müssen das schaffen! Ich bin deshalb froh, dass ich mit der Bundeskanzlerin eine Verbündete habe, die über einen ausreichend langen Atem und die Tatkraft verfügt, sich solchen Herausforderungen zu stellen.“ EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, 24. Oktober 2015, im Interview mit unserer Redaktion. © Imago | Imago
„Die Bundeskanzlerin hat in der Flüchtlingskrise den völlig richtigen Ansatz. Wir sollten uns alle darauf konzentrieren, es wirklich gut zu schaffen.“ Bundesbildungsministerin Johanna Wanka, 31. Oktober, im Interview mit unserer Redaktion.
„Die Bundeskanzlerin hat in der Flüchtlingskrise den völlig richtigen Ansatz. Wir sollten uns alle darauf konzentrieren, es wirklich gut zu schaffen.“ Bundesbildungsministerin Johanna Wanka, 31. Oktober, im Interview mit unserer Redaktion. © imago/Reiner Zensen | imago stock&people
„Wir schaffen das. Ich kann das sagen, weil es zur Identität unseres Landes gehört, Größtes zu leisten.“ Angela Merkel. 14. Dezember 2015, CDU-Parteitag.
„Wir schaffen das. Ich kann das sagen, weil es zur Identität unseres Landes gehört, Größtes zu leisten.“ Angela Merkel. 14. Dezember 2015, CDU-Parteitag. © imago/Sven Simon | imago stock&people
„Wir schaffen das, denn Deutschland ist ein starkes Land.“ Angela Merkel, 1. Januar 2016, in der Neujahrsansprache.
„Wir schaffen das, denn Deutschland ist ein starkes Land.“ Angela Merkel, 1. Januar 2016, in der Neujahrsansprache. © Screenshot ZDF | Screenshot ZDF
„Der Satz klingt schön, aber er reicht nicht aus. Eigentlich muss der Satz lauten: Wir machen das!“ SPD-Chef Sigmar Gabriel, 13. August, im Interview mit unserer Redaktion.
„Der Satz klingt schön, aber er reicht nicht aus. Eigentlich muss der Satz lauten: Wir machen das!“ SPD-Chef Sigmar Gabriel, 13. August, im Interview mit unserer Redaktion. © Imago | Imago
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Von der Zeichentrickserie vergeht keine Folge, in der dort nicht der Ausruf zu hören ist. Bob und sein Team stehen vor einer Aufgabe, und gehen dann voller Optimismus heran. In der englischsprachigen Version singen „Bob the builder“ und sein Chor inbrünstig „Yes we can“ – und das seit 1999.

In den deutschen Folgen kommt seit 2001 auf die nur rethorisch gemeinte Frage „Können wir das schaffen“ die inbrünstig gesungene Erwiderung: „Yo, wir schaffen das“.

In Deutschland wird der Satz aber ohne das saloppe „Yo“ auf unabsehbare Zeit verbunden sein mit Angela Merkels erstmals am 31. August 2015 vor der Bundespressekonferenz geäußertem Satz in der Flüchtlingskrise, einer ungleich größeren Baustelle. Dabei kleidete Merkel den Satz in Erläuterungen, die später untergingen. Die gesamte Pressekonferenz ist hier als Video zu sehen, der Wortlaut auf der Seite der Bundesregierung nachzulesen.

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