Berlin. Starke Wirtschaft, viele Beschäftigte, billiges Geld: Die öffentliche Hand hat im ersten Halbjahr einen Milliardenüberschuss erzielt.

Der deutsche Staat hat im ersten Halbjahr dank der guten Konjunktur einen Haushaltsüberschuss in Milliardenhöhe erzielt. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherungen nahmen zusammen 18,5 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Das entspricht einem Überschuss von 1,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. „Die Haushalte konnten damit weiter von einer günstigen Beschäftigungs- und Wirtschaftsentwicklung sowie einer moderaten Ausgabenpolitik profitieren“, erklärte das Statistikamt.

Deutschland könnte 2016 das dritte Jahr in Folge einen Überschuss im Staatsetat schaffen. „Die Einnahmen laufen gut, die Zinskosten sinken weiter“, sagte Steuerschätzer Jens Boyen-Hogrefe vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) der Nachrichtenagentur Reuters. „Auch im Gesamtjahr dürfte es einen Überschuss geben. Die Statistiker sind mit Prognosen vorsichtiger. „Von den Ergebnissen für das erste Halbjahr lassen sich nur begrenzt Rückschlüsse auf das Jahresergebnis ziehen, da der Finanzierungssaldo des Staates in der zweiten Jahreshälfte strukturbedingt regelmäßig niedriger ausfällt“, hieß es zur Begründung.

Knapp die Hälfte des Überschusses entfiel auf den Bund: Er schaffte in den ersten sechs Monaten ein Plus von 9,7 Milliarden Euro. Die Länder erzielten einen Überschuss von 0,4 Milliarden Euro, die Gemeinden von 2,5 Milliarden Euro und die Sozialversicherung von 5,9 Milliarden Euro. (rtr)