Berlin. Von Nazis in den eigenen Reihen will die AfD nichts wissen. Die Kfz-Kennzeichen der AfD Leipzig lassen jedoch etwas anderes vermuten.

Rechtsradikal will die AfD (Alternative für Deutschland) nicht sein – das wird die Partei nicht müde zu betonen. Viele glauben den Beteuerungen dennoch nicht. Für die Zweifel gibt es viele Gründe. Einen neuen hat das amtliche Kennzeichen eines Autos der AfD in Sachsen geliefert. L-AH-1818 steht auf dem Nummernschild – dahinter verbirgt sich in vieler Augen ein Nazi-Code.

Am Wochenende war die Partei mit dem Wagen mit aufgeklebter AfD-Werbung auf dem Schönauer Parkfest in Grünau. Der Fraktionsvorsitzende der Linken in Leipzig, Sören Pellmann, zeigte ein Foto des Autos auf Twitter. Auch die Gruppe „No Legida“ veröffentlichte das Bild und klärte in den Kommentaren über die Bedeutung der Kürzel auf: L-AH könne demnach für Leibstandarte Adolf Hitler stehen, 1 und 8 für den ersten und achten Buchstaben im Alphabet, also A und H – wieder die Initialen Hitlers.

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Eine Reaktion der AfD auf Facebook folgte prompt. In dem Post beklagte die Partei die „Hetze des linken Spektrums“. „Bald müssen sich noch alle Menschen entschuldigen, die am 20.4. Geburtstag haben“, hieß es weiter. Lange war das Statement jedoch nicht auf der Facebook-Seite der AfD Leipzig zu lesen. Schon wenige Stunden nach Veröffentlichung wurde das Posting wieder gelöscht.

Wiederholter Ärger um Nazi-Codes auf Kennzeichen

Auf Anfrage unserer Redaktion teilte die AfD Leipzig mit, man habe den Eintrag wieder entfernt, um nicht weiter auf die Thematik hinzuweisen. In einer Stellungnahme teilte der Kreisvorsitzende der AfD Leipzig, Siegbert Droese, mit: „Das betreffende Fahrzeug gehört keinem AfD Mitglied. Es wurde dem Vorsitzenden des Kreisverbandes Leipzig zur Nutzung für Wahlkampfzwecke überlassen.“ Die Kennzeichenkombination sei auf den Vor- und Nachnamen des Halters zurückzuführen.

Erst durch die sozialen Netzwerke sei die Partei auf die besondere Bedeutung des Kennzeichens aufmerksam geworden, heißt es weiter. „Wir distanzieren uns ganz deutlich von solcherlei rechter Szenecodierung. Hier ist uns ein Fehler unterlaufen“, teilte die AfD mit. Auch in Zukunft wolle man sich „vehement von rechter Gesinnung“ abgrenzen.

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Es ist nicht das erste Mal, dass die AfD mit einem Kennzeichen negativ auffällt. Bereits als Anfang 2015 auf einer Gebrauchtwagenplattform im Internet ein alter Mercedes aus Leipzig mit AfD-Folierung angeboten wurde, rätselte das Netz, ob das Kennzeichen L-GD 3345 für „Groß Deutschland von 1933 bis 1945“ stehen könnte.

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Nazi-Codes in Autokennzeichen sind immer wieder ein Thema. Kürzel wie HJ, KZ, SS und SA sind in ganz Deutschland verboten. Da die Vergabe der Kennzeichen jedoch Ländersache ist, können die untersagten Buchstaben- und Ziffernkombinationen von Bundesland zu Bundesland variieren. (jei)