Seoul. Nordkorea reagiert heftig auf ein jährliches Manöver von Südkorea und den USA: Das völlig isolierte Land stößt eine wüste Drohung aus.

Wegen des Beginns eines alljährlichen Manövers der US-Streitkräfte mit Südkorea hat Nordkorea seinen Ton wieder verschärft und mit einem atomaren Erstschlag gedroht. Nordkoreas Volksarmee unterstellte den USA und Südkorea am Montag, einen Atomkrieg auf der Halbinsel vorzubereiten. Sollte es die geringsten Anzeichen einer Aggression geben, werde das Land „die Hochburg der Provokation durch einen Erstschlag in koreanischem Stil in einen Haufen Asche verwandeln“, wurde ein Armeesprecher von den Staatsmedien zitiert.

Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un bei der Vorführung eines neuen Raketensystems. Solche Fotos gibt dann die staatliche Nachrichtenagentur KCNA heraus.
Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un bei der Vorführung eines neuen Raketensystems. Solche Fotos gibt dann die staatliche Nachrichtenagentur KCNA heraus. © REUTERS | © KCNA KCNA / Reuters

Die USA und Südkorea bestreiten die üblichen Vorwürfe des wegen seines umstrittenen Atomprogramms international isolierten Landes, einen Angriff vorzubereiten. Nordkorea sei wie üblich über den Beginn des Manövers informiert worden, teilten die US-Streitkräfte Korea (USFK) mit. Zweck des zwölftägigen Manövers „Ulchi Freedom Guardian“ (UFG) sei es, „die Bereitschaft der Alliierten zu verbessern, die Region zu schützen und die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel zu bewahren“. Auf US-Seite nähmen etwa 25.000 Soldaten teil.

Im Zentrum des Manövers UFG stehen normalerweise computergestützte Simulationen eines Kriegs auf der koreanischen Halbinsel. Die Lage in der Region ist seit einem neuen nordkoreanischen Atomtest im Januar und einem umstrittenen Raketenstart sehr gespannt. (dpa)