Gaziantep. Mindestens 54 Menschen sterben bei dem Anschlag auf eine kurdische Hochzeit in der türkischen Stadt Gaziantep. Das ist bislang bekannt.

Bei einem Bombenanschlag auf eine kurdische Hochzeitsfeier im Süden der Türkei sind mindestens 54 Menschen getötet worden. Die Tat gilt als der schwerste Anschlag in diesem Jahr in der Türkei. Das ist bislang über den Anschlag bekannt.

• Was ist passiert?

Ein Bombenanschlag mit Dutzenden Opfern hat aus einer Hochzeitsfeier in Gaziantep im Süden der Türkei ein Blutbad gemacht. Der Sprengsatz explodierte am Samstagabend inmitten einer kurdischen Hochzeitsgesellschaft, die im Beybahce-Viertel der Millionenstadt unter freiem Himmel gefeiert hatte.

• Was ist über die Opfer bekannt?

Bei der Explosion kamen mindestens 54 Menschen ums Leben. 66 Menschen seien verletzt worden, davon 17 schwer. Unter den Getöteten seien auch Frauen und Kinder. Die pro-kurdische Partei HDP erklärte, es habe sich um die Hochzeit eines ihrer Mitglieder gehandelt.

• Wer verübte den Anschlag?

Gezündet wurde der Sprengsatz offenbar von einem Selbstmordattentäter. Nach Angaben der Ermittler wurden die Reste einer Sprengstoffweste am Tatort gefunden. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zufolge sei die Tat von einem Kind zwischen 12 und 14 Jahren verübt worden. Es habe sich in die Luft gesprengt oder sei in die Luft gesprengt worden, sagte Erdogan nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu vom Sonntag.

Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim sagte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montagabend in Ankara allerdings, es gebe ein „Gerücht“, dass das Attentat ein Kind ausgeführt habe. Noch sei jedoch nicht klar, wer dahinterstecke.

• Ist der IS für den Anschlag verantwortlich?

Erste Hinweise deuteten darauf hin, dass die Terrormiliz IS der Drahtzieher des Anschlags sei, sagt Präsident Erdogan. Man sei schon in der Vergangenheit gegen IS-Zellen in Gaziantep vorgegangen und werde die Einsätze nun verstärken.

Der IS hat sich bislang zwar nicht zu dem Anschlag bekannt. Für eine Urheberschaft der Terrormiliz spricht aber, dass es der IS auch in der Vergangenheit auf Kurden und ihnen nahestehende Gruppen abgesehen hatte. Im Juni 2015 verübte mutmaßlich der IS kurz vor der Parlamentswahl einen Bombenanschlag auf eine Wahlveranstaltung der pro-kurdischen HDP. Im Juli sprengte sich dann ein Selbstmordattentäter in der Grenzstadt Suruc inmitten von linken Aktivisten in die Luft. Die Jugendlichen wollten beim Aufbau der türkisch-syrischen Stadt Kobane helfen. (jkali/dpa/rtr)