Charlotte. Das sind ganz neue Töne: Trump bereut es, manchmal „das Falsche“ gesagt zu haben. Welche seiner Aussagen er meinte, ließ er offen.

Das hat man so von Donald Trump noch nicht gehört: In der Nacht zum Freitag überraschte der republikanische Präsidentschaftskandidat seine Zuhörer im Bundesstaat North Carolina mit einer Entschuldigung: „Manchmal, in der Hitze der Debatte, und wenn man über viele Dinge gleichzeitig spricht, wählt man nicht die richtigen Worte, oder man sagt das Falsche. Das ist mir passiert. Und glaubt es oder nicht, ich bereue das“, sagte Trump in Charlotte. Welche seiner Aussagen er bereue, sagte Trump allerdings nicht.

Das eiserne Nicht-Eingestehen von Fehlern gehört eigentlich zu Trumps Markenkern. Er hat wiederholt gesagt, Fehler zuzugeben sei eine Schwäche und eines Anführers nicht würdig. Nun sagte er in vorbereiteten, abgelesenen Bemerkungen, er bereue seine Worte vor allem, wenn sie persönlichen Schmerz verursacht haben sollten. „Aber ich werde immer die Wahrheit sagen“, sagte er.

Hat Trumps neues Wahlkampfteam Entschuldigung verordnet?

Trump hatte am Vortag mit Stephen Bannon einen neuen Leiter seines Wahlkampfteams eingestellt sowie mit Kellyanne Conway eine Umfrage- und Datenspezialistin. Nun wird spekuliert, auf wessen Initiative hin die Entschuldigung geschah.

Stabschef Bannon gehört dem radikalen rechten Rand des politischen Spektrums an und war in der Vergangenheit durch die Verbreitung absurder Verschwörungstheorien aufgefallen. Kampagnenmanagerin Conway arbeitet seit Juli für Trump und soll vor allem Wählerinnen von Trump überzeugen. Der Geschäftsmann hat sehr schlechte Wochen hinter sich und braucht dringend Erfolge in den Umfragen.

Bei Trumps Auftritt in Charlotte fehlte auch der sonst übliche Frontalangriff auf die Medien, deren in seinen Augen parteiische Berichterstattung verantwortlich für seine derzeit schlechte Lage in den Umfragen ist. (dpa/aba)