Berlin. Vor 55 Jahren begann die SED-Führung mit dem Bau der Berliner Mauer. Die Hauptstadt gedachte nun der mindestens 138 Toten dort.

Lichter, Stimmen, mahnende Worte – mit mehreren Veranstaltungen hat Berlin am Samstag der Opfer des Mauerbaus vor 55 Jahren gedacht. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller legte einen Kranz an der zentralen Gedenkstätte an der Bernauer Straße nieder. 100 geladene Gäste aus Politik und Gesellschaft nahmen an der Veranstaltung teil, unter ihnen 50 Zeitzeugen. Zuvor nahm der SPD-Politiker am Samstagmorgen an einer Andacht in der Kapelle der Versöhnung auf dem früheren Todesstreifen teil.

„Die Mauer ist noch lange nicht Geschichte, sondern bleibt lebende Erinnerung“, hatte Müller vor den Feierlichkeiten betont. Die Botschaft, die vom 13. August immer wieder ausgehe, sei: „Demokratie ist stärker als das Unrecht, aber sie muss auch stets wieder aufs Neue verteidigt werden“. Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung Berliner Mauer, sagte: „Der 13. August ist für uns Erinnerung und Mahnung zugleich“.

Bei einem Rundgang informierte Müller sich außerdem im Dokumentationszentrum der Mauer-Gedenkstätte über die Erinnerungsarbeit. Am 13. August 1961 hatte die SED-Führung unter Walter Ulbricht mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen. Bis zu ihrem Fall starben dort mindestens 138 Menschen durch das DDR-Grenzregime. Wie viele Menschen an der einstigen, knapp 1400 Kilometer langen innnerdeutschen Grenze starben, wird weiter erforscht.

Die Kapelle der Versöhnung im Ensemble der Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße in Berlin. Am 13. August begann die SED-Führung mit dem Bau der Mauer.
Die Kapelle der Versöhnung im Ensemble der Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße in Berlin. Am 13. August begann die SED-Führung mit dem Bau der Mauer. © dpa | Rainer Jensen

Der Leiter der Stasiunterlagen-Behörde, Roland Jahn, warnte davor, die Menschen, die zu Zeiten des DDR-Regimes an der Berliner Mauer ums Leben gekommen waren, in Vergessenheit geraten zu lassen. „Die Ermordungen von unschuldigen Menschen, die die Freiheit suchten, waren unmenschliche Verbrechen“, sagte Jahn der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“ (dpa/epd/aba)