Berlin. Die NSA hat Chatverläufe der Attentäter von Ansbach und Würzburg mit IS-Kontaktmännern entschlüsselt. Dem BND war dies nicht gelungen.

Der US-Geheimdienst NSA hat einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“ zufolge maßgeblich bei den Ermittlungen zu den Anschlägen in Würzburg und Ansbach geholfen. Die Ermittler hätten codierte Nachrichten entschlüsselt, mit denen die Terrormiliz Islamischer Staat mit den beiden Attentätern über eine saudi-arabische Telefonkarte Kontakt gehabt hätte, schreibt das Magazin und beruft sich auf Ermittler. Deutsche Behörden seien technisch nicht in der Lage gewesen, die codierten Chats zwischen den Attentätern und dem IS-Koordinator zu knacken. Der Unbekannte habe bis kurz vor den Anschlägen geheime Anweisungen erteilt.

Der Würzburger Attentäter hatte am 18. Juli in einem Regionalzug mehrere Menschen mit Axt und Messer schwer verletzt. Später erschoss ihn die Polizei. Knapp eine Woche später tötete sich ein aus Syrien stammender Mann in Ansbach mit einem Sprengsatz und verletzte 15 Menschen.

Saudi-arabische Botschaft schließt IS-Machenschaften in Saudi-Arabien aus

Vor wenigen Tagen hatte die saudi-arabische Botschaft in Berlin mitgeteilt, dass die beiden Attentäter keinen direkten Kontakt zu IS-Verbindungsleuten in Saudi-Arabien hatten. „In enger Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden konnte ermittelt werden, dass lediglich einer der Attentäter in Kontakt zu einem IS-Anhänger stand, der sich mit einer saudischen Telefonnummer in einem sozialen Netzwerk registriert hat“. Dieser IS-Kontaktmann halte sich aber nicht in Saudi-Arabien, sondern in einem vom IS kontrollierten Gebiet auf. (dpa/aba)