Moskau. Russland hat einen Angriff der Ukraine auf die Krim verhindert, sagt der russische Geheimdienst. Die Ukraine weist die Vorwürfe zurück.

Russland hat nach eigenen Angaben einen Angriff der Ukraine auf die annektierte Krim vereitelt. Bei drei bewaffneten Zusammenstößen mit Saboteuren am Wochenende seien ein Mitarbeiter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB und ein Soldat getötet worden, teilte der FSB am Mittwoch in Moskau mit. Mehrere ukrainische und russische Staatsbürger seien festgenommen worden. Ziel der Aktion ukrainischer Spezialtruppen sei gewesen, Infrastruktureinrichtungen auf der Halbinsel anzugreifen.

Die Aktionen der Ukraine seien „dumm“ und „kriminell“, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch. Angesichts des Angriffsversuchs auf der Krim sei es sinnlos, mit der Führung in Kiew Gespräche über eine Friedensregelung für den abtrünnigen Osten der Ukraine zu führen, sagte Putin. Dort stehen pro-russische Separatisten den Truppen der Zentralregierung gegenüber.

Kiew weist die Vorwürfe zurück

Das Verteidigungsministerium in Kiew wies jede Beteiligung an den angeblichen Vorfällen zurück. Die Vorwürfe seien „der Versuch, die Umgruppierungen und das aggressive Vorgehen der Militäreinheiten der Russischen Föderation auf der Halbinsel zu rechtfertigen“. Ebenso haltlos seien Moskauer Vorwürfe, dass die Krim vom ukrainischen Festland aus beschossen worden sei. Verteidigungsminister Stepan Poltorak nannte die russischen Behauptungen eine Provokation. Unabhängige Berichte zu den angeblichen Vorfällen gab es nicht.

Seit Sonntag berichten vor allem ukrainische Offizielle von russischen Truppenbewegungen und Hubschrauberflügen im Norden der Krim. Die zeitweise gesperrten Kontrollpunkte zur Halbinsel funktionierten seit Mittwochmorgen aber wieder normal. Russland hatte die Krim im Frühjahr 2014 annektiert. Die meisten Länder kritisieren dies als Verstoß gegen das Völkerrecht. (dpa/rtr)