Berlin. Für Menschen ohne Papiere wird es immer schwieriger nach Deutschland einzureisen. Auch unbegleitete Jugendliche werden oft abgewiesen.

An den deutschen Grenzen sind im ersten Halbjahr 2016 schon wesentlich mehr Menschen zurückgewiesen worden als im gesamten Jahr 2015. Insgesamt habe man 13.324 Personen an der Einreise nach Deutschland gehindert, teilte das Bundesinnenministerium zu einer Anfrage der Linkspartei mit. Dazu zählen auch 458 unbegleitete Jugendliche, heißt es in der Antwort vom 3. August, die der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vorlag.

Im vergangenen Jahr, dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise, waren an den deutschen Grenzen insgesamt 8913 Personen abgewiesen worden. 11.239 Personen wurden an den Landgrenzen zurückgewiesen, vor allem an der Grenze zu Österreich. An den Flughäfen wurde in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 2030 Personen die Einreise verweigert.

255 Personen als Sicherheitsbedrohung zurückgewiesen

Hauptgründe für die Zurückweisung waren der Statistik zufolge, dass die Betroffenen keinen Pass, kein Visum oder keine Aufenthaltsberechtigung vorweisen konnten. Bei 193 Personen bestand bereits eine Einreisesperre, etwa durch eine frühere Ausweisung. 255 Personen wurden zudem als Sicherheitsbedrohung zurückgewiesen, wozu auch eine Gesundheitsgefährdung zählt. (rtr)