Washington. Die Liste seiner Gegner wird länger: Nun warnen auch hochrangige republikanische Sicherheitsexperten vor einem US-Präsidenten Trump.

50 prominente Sicherheitsexperten der Republikaner haben mit scharfen Worten vor einer Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten gewarnt – dem Kandidaten ihrer eigenen Partei. „Herrn Trump fehlen der Charakter, die Werte und die Erfahrung, um Präsident zu sein“, hieß es in einer Erklärung der Fachleute, die am Montag in der New York Times veröffentlicht wurde.

„Er schwächt die moralische Autorität der USA als Führerin der freien Welt. Es sieht so aus, als ob es ihm an Basiswissen über und Glauben an die US-Verfassung, US-Gesetze und US-Institutionen sowie religiöse Toleranz, Freiheit der Presse und eine unabhängige Justiz mangelt.“ Zwar hätten die Unterzeichner auch Zweifel an der von den Demokraten nominierten Kandidatin Hillary Clinton. Aber: „Niemand von uns wird für Donald Trump stimmen.“

Nationale Sicherheit stünde auf dem Spiel

„Aus außenpolitischer Sicht ist Donald Trump nicht qualifiziert, Präsident und Oberster Befehlshaber der Streitkräfte zu sein“, hieß es zudem. „Vielmehr sind wir davon überzeugt, dass er ein gefährlicher Präsident wäre, unter dem die nationale Sicherheit und das Wohlergehen des Landes Risiken ausgesetzt wären.“

Trump verstehe auch wenig von den nationalen Interessen und demokratischen Werten, auf denen die US-Außenpolitik aufbauen müsse. Im Gegensatz zu früheren Präsidenten mit wenig Erfahrung in der Außenpolitik zeige er kein Interesse, sich zu bilden. „Er stellt immer wieder eine besorgniserregende Ignoranz grundlegender Fakten der gegenwärtigen internationalen Politik zur Schau.“

Aber keine Unterstützung für Hillary Clinton

Zwar seien viele Amerikaner frustriert, dass die US-Regierung Probleme im In- und Ausland nicht löse. „Aber Donald Trump ist nicht die Antwort auf die gewaltigen amerikanischen Herausforderungen und auf diese wichtige Wahl. Wir sind überzeugt, dass er der rücksichtsloseste („most reckless“) Präsident in der amerikanischen Geschichte wäre.“

Die Unterzeichner erklärten allerdings nicht ihre Unterstützung für Clinton. Das hatten zuvor andere Republikaner wie die Milliardärin Meg Whitman und der Abgeordnete Richard Hanna getan.

Ex-Geheimdienstchefs haben unterzeichnet

Die Erklärung ist unter anderem unterzeichnet vom ehemaligen CIA-Direktor Michael Hayden, den ehemaligen Heimatschutzministern Michael Chertoff und Tom Ridge, dem Ex-Direktor aller US-Nachrichtendienste John Negroponte und den ehemaligen US-Handelsbeauftragten Carla Hills und Robert Zoellick. Einige der genannten haben unter einem oder mehreren republikanischen US-Präsidenten gearbeitet. Organisiert wurde die Erklärung von Philip Zelikow, der Condoleezza Rice in ihrer Zeit als US-Außenministerin beriet.

Trump wies die Kritik in einer Facebook-Mitteilung scharf zurück. Die Unterzeichner seien wie seine demokratische Gegenkandidatin Hillary Clinton: „Sie sind nicht mehr als die gescheiterte Washingtoner Elite, die an ihrer Macht festzuhalten versuche, und es ist an der Zeit, sie für ihre Taten zur Verantwortung zu ziehen.“ Sie hätten mit „desaströsen Entscheidungen“ den Aufstieg der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ermöglicht. „Wir danken ihnen dafür, dass sie sich zu Wort melden, so dass jeder im Land weiß, wer die Schuld daran hat, die Welt so gefährlich gemacht zu haben“, hieß es.

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Unter den Republikanern gibt es seit vielen Monaten Kritik an Trump, die bis heute anhält. Der neue US-Präsident wird im November gewählt. In jüngsten Umfragen hat Clinton einen leichten Vorsprung vor Trump. (rtr/dpa)