Berlin. Die Bundeskanzlerin hat laut einer Umfrage an Rückhalt in der Bevölkerung verloren. Bei der Flüchtlingspolitik wird das sehr deutlich.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat laut einer Umfrage nach den jüngsten Terroranschlägen wieder an Rückhalt in der Bevölkerung verloren. Im ARD-„Deutschlandtrend“ für die „Tagesthemen“ rutscht die CDU-Vorsitzende bei der Zustimmung für ihre Politik allgemein um zwölf Punkte gegenüber Juli auf 47 Prozent ab. Das ist der zweitschlechteste Wert in dieser Legislaturperiode, nach 46 Prozent Zustimmung im Februar 2016. Im Juli hatte Merkel im „Deutschlandtrend“ dagegen einen deutlichen Ansehenszuwachs verzeichnet.

Dagegen legte CSU-Chef Horst Seehofer – der sich scharf gegen Merkels Kurs in der Flüchtlingspolitik abgesetzt hat – um elf Punkte auf 44 Prozent zu. Gleichzeitig bemängeln aber 64 Prozent der Befragten, dass der CSU eigene Interessen wichtiger seien als der Erfolg der Bundesregierung. Sogar 91 Prozent kritisieren den Streit in der großen Koalition.

Wenig Zustimmung für Merkels Flüchtlingspolitik

Ein entscheidender Grund für den Rückgang der Werte könnte die Unzufriedenheit vieler Bundesbürger mit der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin sein. Konkret darauf bezogen, erhält Merkel von den Deutschen so wenig Zustimmung wie nie zuvor. 65 Prozent der Bundesbürger sind nach der Umfrage mit der Flüchtlingspolitik Merkels unzufrieden. Nur 34 Prozent finden den Kurs richtig. Das ist die geringste Zustimmung seit diese Frage erstmals im Oktober 2015 gestellt wurde.

Infratest dimap hat am 1. und 2. August insgesamt 1003 Wahlberechtigte telefonisch befragt. (dpa/rtr)