Berlin. Ein Kongressabgeordneter der Republikaner hat wegen Donald Trump mit seiner Partei gebrochen. Er will für Hillary Clinton stimmen.

Diese Verbal-Attacke war eine zu viel: Nachdem Donald Trump in der vergangenen Woche die Mutter eines gefallenen US-Soldaten beleidigt hatte, hat sich nun der erste republikanische Abgeordnete für die Wahl von Hillary Clinton ausgesprochen. Trump sei unfähig das Land zu führen, schrieb der Kongressabgeordnete Richard Hanna in einem offenen Brief auf syracuse.com, dem Online-Auftritt der New Yorker Zeitung „The Post-Standard“.

„Aus meiner Sicht ist es nicht genug, seine Aussagen anzuprangern: Er ist nicht geeignet, unserer Partei zu dienen und er kann dieses Land nicht führen“, so Hanna über Trump. Weiter nannte er den Präsidentschaftskandidaten „tief geschädigt“, „reuelos“ und „egozentrisch“.

Laut der Nachrichtenagentur Reuters ist Hanna der erste Abgeordnete der Republikaner, der sich offen dafür aussprach, bei der Präsidentschaftswahl am 8. November für Hillary Clinton zu stimmen. Zwar sei er bei vielen Themen nicht ihrer Meinung, schrieb Hanna, doch wählen werde er sie trotzdem: „Ich bin davon überzeugt, dass es weniger wichtig ist, zu gewinnen oder zu verlieren, als ein guter Amerikaner zu sein, der sein Land liebt. Ich vertraue darauf, dass sie führen kann.“

Obama nennt Trump ebenfalls untauglich

Auch US-Präsident Barack Obama attestierte Trump am Dienstag Untauglichkeit für das Amt als Staatsoberhaupt. „Es muss ein Punkt kommen, an dem man sagt: genug“, sagte er vor Journalisten. An die Adresse der Republikaner, die Trump wegen seiner Äußerungen kritisierten, sagte Obama: „Warum unterstützt Ihr ihn immer noch?“

Trump war die Eltern des vor zwölf Jahren bei einem Bombenanschlag getöteten Hauptmanns Humayun Khan nach deren Auftritt auf dem Parteitag der Demokraten scharf angegangen. Khizr Khan hatte in einer Rede Trump für dessen Forderung nach einem Einreiseverbot für Muslime kritisiert und ihm nahegelegt, einen Blick in die Verfassung zu werfen.

Trump reagierte empört und sagte, er sei bösartig attackiert worden. Auch hob er darauf ab, dass die Mutter Ghazala Khan während der Rede geschwiegen habe, weil es ihr wohl nicht erlaubt worden sei selbst zu sprechen. Am Montag beschwerte er sich via Twitter über die Berichterstattung der Medien. Khizr Khan gebe überall Interviews. Dabei müsse es doch um „radikalen islamistischen Terrorismus“ gehen. (cho/rtr)

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