München. Es könnte für Unmut in der Koalition sorgen: Horst Seehofer will laut einem Medienbericht Putin besuchen. Es wäre das zweite Treffen.

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer plant einem Zeitungsbericht zufolge im Oktober eine Neuauflage seines umstrittenen Treffens mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die Begegnung sei im Rahmen einer weiteren Moskau-Reise des CSU-Chefs voraussichtlich am 5. Oktober vorgesehen, berichtete das „Straubinger Tagblatt" (Mittwochausgabe) am Dienstag vorab unter Berufung auf ein internes Schreiben.

Seehofer hatte Putin bereits im Februar in Moskau besucht und damit für Unmut in der großen Koalition in Berlin gesorgt. Angesichts der von Deutschland unterstützten EU-Sanktionen gegen Russland in der Ukraine-Krise sowie des Streits zwischen Seehofer und Merkel über die Flüchtlingspolitik war Seehofers Reise von Kritikern als Verletzung deutscher Interessen gedeutet worden. Seehofer hat wiederholt die Notwendigkeit politischer und wirtschaftlicher Kontakte hervorgehoben.

Nun wolle Seehofer vom 4. bis 8. Oktober mit einer Wirtschaftsdelegation außer mit Putin unter anderem auch mit Außenminister Sergej Lawrow und dem Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin zusammentreffen, berichtete die Zeitung. Ein Sprecher der Staatskanzlei in München bestätigte Planungen für die von Seehofer bereits in Aussicht gestellte Reise, wollte sich aber zum Datum nicht äußern. Dieses werde zu gegebener Zeit bekanntgegeben. (rtr)