Polizei München postet Strafenkatalog für Trittbrettfahrer
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Lesezeit: 2 Minuten
Von Bastian Angenendt
Berlin. Die Münchner Polizei warnt davor, mit Falschmeldungen Einsätze zu provozieren. Zur Abschreckung zeigt sie, was ihre Dienste kosten.
Der Amoklauf von München am vergangenen Freitag hat der Münchner Polizei einiges abverlangt. Tausende Beamte wurden mobilisiert, das Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) gesichert, Opfer betreut, der Täter gesucht. Überflüssigerweise war es damit aber nicht getan: Zusätzlich bekamen es die Beamten mit zahlreichen (Falsch-)Meldungen von weiteren Attentätern und weiteren Tatorten zu tun. Unter anderem hatten einige Nutzer via Twitter kurz nach dem Angriff am OEZ von Schüssen am Stachus in der Münchner City berichtet. Nun scheint die Polizei München endgültig die Nase voll zu haben von Menschen, die mit Falschmeldungen Polizeieinsätze provozieren. Auf ihrer Facebookseite wendet sie sich mit einer rot untermalten Grafik an die Öffentlichkeit. Die nicht zu übersehende Überschrift: „Warnung an alle Trittbrettfahrer“.
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„Es gibt zur Zeit Menschen, die meinen es sei ein ‘Spaß’ mit der Angst seiner Mitmenschen zu ‘spielen’. Dieses widerliche Verhalten kann nicht nur strafrechtliche Folgen haben“, erläutert die Polizei weiter in ihrem Post . Man prüfe jede einzelne (Falsch-)Meldung, egal ob sie in sozialen Medien, Messenger-Diensten oder mündlich mitgeteilt werde. Und schließlich greift die Polizei zu einer besonderen Methode der Abschreckung: die Androhung finanzieller Konsequenzen.
„Wer absichtlich und grundlos einen Polizeieinsatz auslöst muss die Kosten dafür übernehmen. Es gibt dabei keine finanzielle Obergrenze.“ Konkret heiße das für Trittbrettfahrer: „Pro eingesetztem Beamten und Stunde stellen wir jeweils 54 € in Rechnung. Kommt ein Hubschrauber zum Einsatz werden 3460 € pro Stunde in Rechnung gestellt.“
Kosten für ein ganzes Leben
Weiter betont die Polizei, dass sich ihre Warnung ausdrücklich nur an Menschen richte, „die wissentlich bzw. absichtlich eine Falschmeldung in die Welt setzen. [...] Wer nach besten Wissen und Gewissen den Polizeinotruf verständigt, muss sich keine Sorgen machen.“
Das klare, abschreckende Fazit des Posts: „Werden mehrere Hundertschaften samt Hubschrauber eingesetzt, kommt sehr schnell ein Betrag zusammen, den derjenige dann ein ganzes Leben lang abbezahlen muss.“
Der Amoklauf in München im Juli 2016
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Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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