Donald Trump verspricht Amerikanern „Recht und Ordnung“
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Cleveland. Der Präsidentschaftskandidat präsentiert sich als Gegenentwurf zu Hillary Clinton. Er geizt dabei nicht mit vollmundigen Versprechen.
Amerika zuerst, ein anderes Land sofort: Unter diese Überschrift will Donald Trump (70) seine Präsidentschaft stellen, sollte er am 8. November zum US-Präsidenten gewählt werden. Der Immobilienmilliardär, der noch nie ein politisches Amt bekleidet hat, nahm in der Nacht zu Freitag in Cleveland unter riesigem Jubel zum Ende des viertägigen Konvents die Nominierung seiner Partei an. „Amerikanismus, nicht Globalismus, wird unser Credo sein“, rief er.
Trump zieht mit dem Versprechen in die heiße Phase des Wahlkampfs, die USA wieder wohlhabend und sicher zu machen. „Kriminalität und Gewalt, die heute unsere Nation heimsuchen, werden bald ein Ende haben“, sagte Trump in seiner Nominierungsrede in Cleveland vor Tausenden jubelnden Anhängern. Er wolle dem Land Arbeitsplätze, Wohlstand, Würde und Sicherheit zurückbringen. „Wohlstand kann es aber nur geben, wenn Recht und Ordnung gelten“, sagte Trump. Seiner demokratischen Konkurrentin Hillary Clinton (68) warf Trump vor, ein Erbe aus „Tod, Terrorismus und Schwäche“ zu hinterlassen.
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Trump betonte, unter ihm als Präsident werde wieder „Amerika zuerst“ gelten. „Meine Botschaft lautet, dass sie die Dinge ändern müssen, und zwar genau jetzt“, sagte er. „Es ist an der Zeit, der Welt zu zeigen, dass Amerika zurück ist, besser und stärker als jemals zuvor.“ Dazu werde er auch nur Handelsabkommen mit einzelnen Ländern abschließen. Vereinbarungen, die US-Arbeitsplätze vernichteten, werde es mit ihm nicht geben. Zuvor hatte Trump die Nominierung durch die Delegierten offiziell angenommen. „Alle die, die Euch sagen, Ihr könnt nicht das Land haben, das Ihr möchtet, sind die gleichen, die Euch gesagt haben, dass ich heute Nacht unmöglich würde hier stehen können“, sagte Trump.
Scharfe Angriffe auf Rivalin Clinton
Der ehemaligen Außenministerin Clinton warf Trump Versagen auf ganzer Linie vor. Sie trage auch eine Mitschuld am Erstarken islamistischer Gewalt. „Die Probleme, denen wir uns jetzt gegenübersehen - Armut und Gewalt zu Hause und Krieg und Zerstörung im Ausland - werden nur so lange anhalten, wie wir uns auf dieselben Politiker verlassen, die sie erst geschaffen haben“, rief Trump. „Nach 15 Jahren der Kriege im Nahen Osten, nach Billionen ausgegebener Dollar und Tausender verlorener Menschenleben ist die Lage heute schlimmer als jemals zuvor. Das ist das Erbe von Hillary Clinton: Tod, Zerstörung, Terrorismus und Schwäche“, sagte Trump unter „Sperrt sie ein“-Rufen der Delegierten. Unter ihm werde der Kampf gegen den Islamismus entschieden geführt, sagte Trump. „Wir müssen die Barbaren vom IS besiegen und wir werden sie rasch besiegen.“
Hillary Clinton konterte auf ihrem spanischen Twitter-Profil die Rede Trumps. Zu seiner auf dem Republikaner-Parteitag wiederholten Aussage, eine Mauer an der US-Grenze zu Mexiko errichten zu wollen, schrieb sie: „Ja, wir werden eine Mauer bauen – zwischen dich und die Präsidentschaft, Donald Trump.“
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Damit nicht genug: Trumps Rede kommentierte Clinton auf Twitter, zum Beispiel versah sie seinen Satz „Ich bin mit euch“ mit einem Anmerkungssternchen: „*Nicht inbegriffen: Frauen, Afro-Amerikaner, LGBT-Leute, Muslime, Latinos, Einwanderer...“
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Es wird erwartet, dass Clinton in der kommenden Woche auf dem Parteitag der Demokraten in Philadelphia offiziell als Präsidentschaftskandidatin nominiert wird.
Trump seinerseits attackierte auch erneut illegale Einwanderer. 180.000 von ihnen mit einem kriminellen Hintergrund „streifen heute Abend frei herum, um friedfertige Bürger zu bedrohen“. Mit dem 20. Januar – dem Amtsantritt des neuen Präsidenten – werde die Kriminalität ein Ende haben, versprach Trump. Die Zuwanderung aus Ländern, die „vom Terror kompromittiert sind“, werde er unterbinden. Er werde ein Einwanderungssystem schaffen, „das funktioniert – aber, das für amerikanische Bürger funktioniert“.
Trump stellt Steuerhilfen in Aussicht
Trump kündigte auch Steuerentlastungen für die Mittelschicht und die Schaffung zahlreicher Arbeitsplätze an. Dazu wolle er bundesstaatliche Vorschriften abschaffen, die nach seinen Worten das Land jährlich drei Billionen Dollar kosteten. Das Geld solle für Bau und Instandsetzung von Infrastruktur wie Straßen, Tunnel, Brücken und Flughäfen eingesetzt werden. Das werde im Gegenzug Millionen Arbeitsplätze schaffen. „Ich habe Milliarden von Dollar verdient, jetzt werde ich unser Land wieder reich machen. Ich werde unsere schlechten Handelsabkommen in gute Handelsabkommen umwandeln. Wir werden niemals schlechte Abkommen unterschreiben: Amerika zuerst.“
Donald Trump will ins Weiße Haus
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Die Rede Trumps bildete den Höhepunkt des viertägigen Nominierungsparteitags der Republikaner, der von zahlreichen Eklats überschattet war. Zuletzt hatte der in den Vorwahlen unterlegene Senator Ted Cruz am Mittwoch in seiner Rede vor den Delegierten eine Unterstützung Trumps verweigert. In der Veranstaltungshalle kam es daraufhin zu tumultartigen Szenen.
In den USA wird am 8. November der Nachfolger von Präsident Barack Obama gewählt. (dpa/rtr)
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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