Brüssel. Wegen des Brexit wirft Großbritannien die EU-Ratspräsidentschaft hin. Im kommenden Jahr soll Estland diese Aufgabe deshalb übernehmen.

Estland soll im zweiten Halbjahr 2017 für Großbritannien die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen. Darauf einigten sich am Mittwoch Vertreter der EU-Staaten in Brüssel, wie die Deutsche Presse-Agentur aus EU-Kreisen erfuhr.

Die britische Premierministerin Theresa May hatte kurz zuvor mitgeteilt, dass ihr Land den Ratsvorsitz wegen der bevorstehenden Verhandlungen über den Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union nicht wahrnehmen wird.

Jedes Land ist jetzt früher dran

Estland wäre eigentlich erst Anfang 2018 mit der alle sechs Monate wechselnden EU-Ratspräsidentschaft an der Reihe gewesen. Der nun aufgestellte Plan sieht vor, dass mit Estland angefangen alle bis 2020 eingeteilten Staaten den sechsmonatigen Vorsitz bereits ein halbes Jahr früher übernehmen. Im Januar 2020 springt dann außerplanmäßig Kroatien ein. Deutschland wäre wie ursprünglich vorgesehen erst wieder im 2. Halbjahr 2020 an der Reihe. Die Pläne sollen nun im schriftlichen Verfahren endgültig verabschiedet werden. (dpa)