Athen/Rhodos. Seit der Urlaubssaison versuchen Migranten aus Griechenland mit gefälschten Pässen auszufliegen. Vor allem von kleinen Inseln aus.

In Griechenland versuchen Migranten immer wieder, mit gefälschten Pässen per Flugzeug nach Mitteleuropa zu gelangen. Am Wochenende wurden in den Flughäfen der Ägäis-Inseln Rhodos und Kos elf aus Syrien, Irak, Palästina und Afghanistan stammende Männer festgenommen. Sie zeigten gefälschte Pässe verschiedener europäischer Staaten und versuchten, nach Deutschland und in die Schweiz zu kommen, wie die griechische Polizei am Montag mitteilte.

Seit Beginn der Urlaubshochsaison in Griechenland häufen sich solche Versuche. Die Migranten hoffen, dass wegen des Großbetriebs in den kleinen Insel-Flughäfen ihre gefälschten Pässe nicht auffallen. Die gefälschten Dokumente kosten nach Informationen aus Polizeikreisen auf dem Schwarzmarkt zwischen 3000 und 7000 Euro. Noch scheint die Masche jedoch nicht erfolgreich zu sein. Zumindest an den Flughäfen Düsseldorf und Hamburg sind in diesen Tagen bislang keine Migranten mit gefälschten Pässen aufgeflogen, sagten Sprecher der jeweiligen Bundespolizeiinspektionen.

Schleuser suchen nach neuen Wegen

Nach Schließung der Balkanroute versuchen Schleuserbanden immer wieder, Flüchtlinge von Griechenland aus über Albanien, Mazedonien, Italien oder auch per Flugzeug nach Zentraleuropa zu befördern, sagen Polizeioffiziere weiter. In Griechenland harren zur Zeit mehr als 57.000 Migranten aus. Viele hoffen darauf, einen Weg nach Mitteleuropa zu finden. (dpa/cho)