Raleigh. Donald Trump schießt oft übers Ziel hinaus. Derzeit steht der Milliardär wegen einer Aussage über Saddam Hussein heftig in der Kritik.

Donald Trump, Anwärter auf das Weiße Haus, hat den ehemaligen irakischen Diktator Saddam Hussein für effizientes Vorgehen gegen Terroristen gelobt. „Er war ein Bösewicht – wirklich böse. Aber wissen Sie was? Was er gut machte? Er tötete Terroristen. Er machte das wirklich gut. Er hat ihnen keine Rechtsbehelfsbelehrung gegeben. Sie waren Terroristen. Ende“, sagte der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der Republikaner bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat North Carolina. Der Einmarsch amerikanischer Truppen 2003 habe das Land destabilisiert, sagte Trump weiter. Heute sei Irak ein „Harvard für Terrorismus“.

Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses und Republikaner Paul Ryan erklärte später in einem Interview mit dem Sender Fox News zu Saddam Hussein: „Er war einer der bösartigsten Menschen des 20. Jahrhunderts. Er beging einen Genozid an seinem eigenen Volk mit chemischen Waffen.“

Kritik an Trump aus Clintons Lager

Auch Jake Sullivan, ein Berater von Trumps demokratischer Präsidentschaftsrivalin Hillary Clinton, kritisierte Trumps Lob für Hussein. „Trumps ungenierte Komplimente für brutale Diktatoren zeigen wieder einmal, wie gefährlich er als Oberbefehlshaber (des Militärs) wäre und wie unwürdig er des Amtes ist, das er bekleiden will.“

Saddam Hussein führte ab 1979 als Präsident bzw Regierungschef den Irak. Er ging rigoros gegen Oppositionelle vor und verfolgte religiöse Minderheiten. Nach dem Einmarsch der Amerikaner wurde er im Dezember 2003 festgenommen. Ihm wurde der Prozess gemacht und er wurde zum Tod durch den Strang verurteilt. Am 30. Dezember 2006 wurde Saddam Hussein gehängt. (dpa)