London. David Cameron will zurücktreten. Doch zuvor legte der britische Premier einen starken Auftritt hin – auf Kosten eines alten Rivalen.

Im britischen Unterhaus liegen die Nerven blank: Der scheidende konservative Premierminister David Cameron hat Oppositionschef Jeremy Corbyn scharf angegriffen und zum Rücktritt aufgefordert. „In Gottes Namen, Mann, gehen Sie!“, rief Cameron, der nach dem Brexit-Votum seinen Rücktritt angekündigt hat, dem Labour-Vorsitzenden im britischen Parlament zu. Es sei zwar für die Konservativen nützlich, wenn Corbyn weiter die Opposition führe, aber nicht im nationalen Interesse.

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Die Labour-Fraktion revoltiert seit Tagen gegen den Parteilinken Corbyn und hatte ihm am Dienstag mit großer Mehrheit das Misstrauen ausgesprochen. Das Votum hat aber keine bindende Konsequenz.

Corbyn, der von der Parteibasis im Herbst überraschend ins Amt gewählt worden war, will nicht zurücktreten und wieder kandidieren, falls ein neuer Labour-Chef gewählt wird. Die Fraktion wirft ihm vor, er habe im Wahlkampf gegen den Brexit eine schwache Figur gemacht und werde der Partei im Fall einer Neuwahl eine verheerende Niederlage einbrocken. (dpa)