Istanbul. Einem Stellvertreter von der Leyens hatte die Türkei einen Besuch untersagt. Die Ministerin selbst darf nun deutsche Soldaten besuchen.

Die türkische Regierung hat dem Besuch der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bei den Bundeswehrsoldaten auf der türkischen Militärbasis Incirlik zugestimmt. „Die deutsche Verteidigungsministerin kann Incirlik problemlos besuchen“, sagte Ministerpräsident Binali Yildirim am Montag in Ankara.

Zuvor hatte die Türkei Ralf Brauksiepe, Stellvertreter von Ursula von der Leyen im Verteidigungsministerium, einen Besuch untersagt. Auch Abgeordnete des Bundestages wurden als Besucher zuletzt nicht zugelassen. Die Regierung in Ankara hatte die Absage mit der vorangegangenen Armenien-Resolution des Bundestages begründet. Das deutsche Parlament hatte den Tod von Millionen Armeniern im Ersten Weltkrieg als Völkermord durch das Osmanische Reich anerkannt. Die Resolution hatte für Spannungen im deutsch-türkischen Verhältnis gesorgt, da die Türkei den Tod der Armenier nicht als Völkermord bezeichnet.

Sowohl der Staatssekretär Brauksiepe wie auch seine Delegation konnten sich nach der Absage selbst kein Bild von dem Einsatz der Tornado-Flieger machen. Von der Türkei aus fliegen deutsche Streitkräfte Aufklärungsflüge über Syrien.

Nach Angaben ihres Sprechers will von der Leyen sich auf türkischer Seite dafür stark machen, dass Abgeordnete dorthin reisen dürfen. Sie wolle um Verständnis werben, dass es sich bei der Bundeswehr um eine Parlamentsarmee handele und Truppen vom Bundestag entsandt würden. (ac/dpa)