Sofia. In der Flüchtlingskrise setzt Bulgarien auf Abschottung durch einen neuen Zaun. Es gebe gute Erfahrungen mit einem bisherigen Stück.

Bulgarien will mit einem erweiterten Zaun Flüchtlinge daran hindern, von der Türkei aus in die Europäische Union einzureisen. Der Zaun soll auf die gesamte Länge der Grenze zur Türkei ausgebaut werden.

„Einen Zaun wird es in voller Grenzlänge von etwa 270 Kilometern geben“, sagte Vizeregierungschefin und Innenministerin Rumjana Batschwarowa am Mittwoch in Sofia. Die ersten 30 Kilometer des Zauns an dem kritischsten Grenzabschnitt waren 2014 fertig. Der Zaun soll verhindern, dass Migranten die Grenzübergänge umgehen und illegal nach Bulgarien und damit in die EU gelangen.

Bulgarien belegt positiven Effekt mit Statistiken

„Die Einrichtung hat einen (positiven) Effekt“, betonte Batschwarowa. Sie nannte keine Frist für die Fertigstellung des kompletten Zauns. Nach amtlichen Angaben vom April soll er bis Jahresmitte auf 160 Kilometer verlängert werden. Der 3,5 Meter hohe Zaun an dieser EU-Außengrenze ist mit Stacheldraht gesichert und wird per Video überwacht.

Seit Jahresbeginn kamen nach Angaben des Innenministeriums in Sofia 47 Prozent weniger Migranten illegal über die türkische Grenze nach Bulgarien als im gleichen Zeitraum 2015 – bis einschließlich Mai wurden 1858 Menschen festgenommen, 2015 waren es 3535 Migranten. (dpa)