Berlin. Niedersachsen diskutiert eine Fracking-Genehmigung, die Umweltministerin reagiert sofort – und fordert ein Gesetz, das auf Eis liegt

Nach einem Vorstoß aus Niedersachsen, die umstrittene Erdgas-Fördermethode Fracking zu genehmigen, verlangt die Bundesumweltministerin eine rasche gesetzliche Regelung. „Das zeigt, dass wir dringend ein Fracking-Gesetz brauchen“, sagte Barbara Hendricks (SPD) der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. „Die Alternative ist ein ungeregelter Zustand, der uns allen auf die Füße fallen kann.“

Das erdgasreiche Bundesland Niedersachsen hatte am Vortag angekündigt, nach fünfjähriger Pause die Technik wieder zu genehmigen. Unternehmen hatten lange auf Anträge verzichtet, damit der Bund ein Fracking-Gesetz verabschieden kann – dieses liegt allerdings seit über einem Jahr auf Eis. „In unserem Gesetzesvorschlag sehen wir sehr strenge Regeln vor, wo bislang keine klaren Regeln gelten“, sagte Hendricks. „Er enthält Verbote für vieles, was bislang nicht rechtssicher verboten werden kann.“

Beim Fracking wird aus tiefen Gesteinsschichten unter hohem Druck und Chemikalien-Einsatz Gas gewonnen. Gegner befürchten unter anderem, dass das Grundwasser belastet wird und es zu Erdbeben kommt. (dpa)