Stockholm. Nukleare Abrüstung bleibt ein Thema für politische Sonntagsreden: Allein die USA investieren bis 2024 mehr als 300 Milliarden Euro.

Die Zahl der weltweiten Atomwaffen ist im vergangenen Jahr um etwa 450 gesunken. Zugleich aber werden die globalen Bestände modernisiert, wie aus einem am Montag verbreiteten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri hervorgeht.

Laut dem Report verfügen die neun Atomwaffenstaaten USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea immer noch über knapp 15.400 Atomsprengköpfe. Davon besitzen Russland und die USA mehr als 93 Prozent. Etwa 4.120 Nuklearwaffen sind nach Angaben der Stockholmer Friedensforscher einsatzbereit. Im Jahr 2014 hatten die Atommächte insgesamt über 15.850 Sprengköpfe verfügt.

USA investieren hunderte Milliarden

Laut Sipri gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass die Nuklear-Staaten dazu bereit sind, ihre Arsenale in absehbarer Zukunft ganz abzubauen. Stattdessen setzten diese Länder weiterhin auf nukleare Abschreckung als Eckpfeiler ihrer nationalen Sicherheitspolitik: „Trotz der Reduzierung von Atomwaffen bleiben die Aussichten auf einen wirklichen Fortschritt hin zu einer nuklearen Entwaffnung düster“, erklärte Sipri-Forscher Shannon Kile.

Wie es in dem Bericht weiter heißt, wollen die USA bis zum Jahr 2024 etwa 309 Milliarden Euro investieren, um vorhandene Nuklearwaffen-Bestände zu modernisieren. Dieser ehrgeizige Modernisierungsplan stehe in scharfem Kontrast zu dem Versprechen von US-Präsident Barack Obama, atomar abzurüsten. (epd)