Arnsdorf. Dem CDU-Gemeinderat, der einen Migranten in Sachsen an einen Baum band, droht Parteiausschluss. Die Partei will eine Entschuldigung.

Dem sächsischen CDU-Gemeinderat Detlef Oelsner, der mit drei anderen Männern einen Flüchtling an einen Baum gebunden hat, droht der Parteiausschluss. „Wir wollen eine Entschuldigung von ihm haben, eine öffentliche“, sagte der Vorsitzende des CDU-Ortsverbands Arnsdorf-Fischbach, Lars Werthmann, dem MDR-Nachrichtenmagazin „exakt“ am Mittwoch. „Falls die nicht kommt, würden wir seinen Ausschluss aus dem CDU-Ortsverband betreiben, weil sie für uns einfach indiskutabel ist, die Art und Weise der Gewaltanwendung.“

Oelsner und drei weitere Männer hatten den psychisch kranken Flüchtling überwältigt, mit Kabelbindern gefesselt und an einen Baum gebunden, nachdem dieser Zeugenaussagen zufolge Supermarkt-Mitarbeiter belästigt und bedroht hatte. Die vier Männer hätten die Grenzen deutlich überschritten, so Werthmann. Der CDU-Gemeinderat selbst hatte das Vorgehen verteidigt. Der Vorfall ereignete sich bereits am 21. Mai und war erst einige Zeit später durch die Verbreitung eines Videos bekanntgeworden. (dpa)