Berlin. Bedauern, aber auch Verständnis für seinen Verzicht – so äußerten sich viele Politiker nach der Erklärung von Bundespräsident Gauck.
Zahlreiche Politiker äußerten nach der Erklärung Joachim Gaucks ihr Bedauern über den Verzicht des Bundespräsidenten auf eine erneute Amtszeit. Ein Überblick:
„Wir werden nicht nur zwischen CDU und CSU Gespräche führen, wir werden auch darüber hinaus Gespräche führen. Wir werden jetzt in aller Ruhe ... im Lichte der Zusammensetzung der Bundesversammlung geeignete Entscheidungen treffen.“ (Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel)
„Er hat das eingehalten, was wir damals wussten oder uns gedacht haben - dass er Ecken und Kanten hat. Ich bedaure, dass er keine zweite Amtszeit macht. Es werden in den nächsten Wochen und Monate alle mit allen reden.“ (Vize-Kanzler und SPD-Chef Sigmar Gabriel)
„Die CSU respektiert die Entscheidung des Bundespräsidenten und bedauert sie. Joachim Gauck hat eine herausragende Arbeit für unser Land geleistet. Er hat den Menschen Orientierung gegeben und sie zusammengeführt. Dafür danke ich ihm. Die CSU wird in aller Ruhe mit Vernunft und Disziplin die Nachfolgefrage behandeln. Zu einem hektischen Übereifer besteht kein Anlass.“ (CSU-Chef Horst Seehofer)
Auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bedauerte den Schritt Gaucks. Via Twitter erklärte sie:
Stanislaw Tillich (CDU), amtierender Bundesratspräsident, sagte:
„Joachim Gauck ist ein Präsident der richtigen Worte: Als den Menschen zugewandtes, redegewandtes und für die Nation und ihre Lage sensibles Staatsoberhaupt, hat er dem Amt Würde und den Bürgern Orientierung und Optimismus gegeben. Es ist schade, dass er dies ab dem kommenden Jahr nicht mehr als Bundespräsident tun wird. Aber seine persönliche Entscheidung ist verständlich und sie gilt es zu respektieren.“
Bundesjustizminister Heiko Maas äußerte sich ebenfalls bei Twitter:
Linke-Vorsitzende Katja Kipping, erklärte:
„Die Entscheidung von Bundespräsident Joachim Gauck auf eine zweite Amtsperiode zu verzichten, stößt ein Fenster in diesem Land auf. Wir stehen zu einer Verständigung über eine gemeinsame Kandidatur in diesem Sinne bereit.“
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner twitterte, Gauck habe dem Amt seine Bedeutung zurückgegeben:
Ähnlich äußerte sich Katrin Göring-Eckardt; Fraktionschefin der Grünen im Bundestag:
„Danke Joachim Gauck. Er hat dem Amt Inhalt und Würde zurück gegeben. Und mehr ist heute nicht zu sagen. Gewählt wird nächstes Jahr.“
Unions-Bundestagsfraktionschef Volker Kauder (CDU) ließ wissen:
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) sagte:
„Joachim Gauck ist ein sehr guter und äußerst bürgernaher Bundespräsident, der in der Bevölkerung große Sympathie genießt. Ich persönlich finde es schade, dass er 2017 nicht noch einmal antritt, aber ich habe Verständnis und großen Respekt für seine Entscheidung. Ich bin sicher, dass er die kommenden acht Monate weiterhin das Bild Deutschlands maßgeblich prägen wird – so, wie er es auch bisher getan hat.“
Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, betonte:
„Für uns als Ostdeutsche war er auch ein Zeichen dafür, dass die deutsche Einheit damit auch gelungen ist. Auf der anderen Seite respektiere ich seine Entscheidung. Er ist 76 Jahre alt und muss persönlich für sich sehen, ob er eine volle Wahlperiode durchstehen würde.“