Gao. Erneut haben Al-Kaida-Terroristen einen Anschlag auf UN-Mitarbeiter in Mali verübt. Vier Menschen kamen bei den Attacken ums Leben.

Bei Angriffen auf zwei UN-Standorte im westafrikanischen Mali sind vier Menschen getötet worden, darunter ein Franzose und ein UN-Soldat aus China. Die Angreifer schlugen in der im Norden gelegenen Stadt Gao zu, wie die UN-Friedensmission Minusma am Mittwoch mitteilte. Seit Februar dieses Jahres sind dort auch mehr als 300 deutsche Soldaten stationiert. Die Terrorgruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb bekannte sich zu den Anschlägen. Es ist bereits der dritte Angriff auf UN-Kräfte binnen weniger Wochen.

Zunächst explodierte eine Autobombe in einem UN-Lager in Gao, wie es in einer Erklärung des Sprechers des Generalsekretärs hieß. Anfangs war von Beschuss mit Raketen oder Granaten die Rede. Dabei starb ein Blauhelmsoldat aus China, mehr als ein Dutzend Menschen wurden verletzt. Derzeit sind etwa 2600 chinesische Blauhelmsoldaten in Afrika im Einsatz. Kurz darauf töteten die Terroristen bei einem weiteren Angriff einen Franzosen, der als ziviler Vertragspartner für die UN arbeitete, und zwei malische Sicherheitsleute.

Angriffe auf UN-Stützpunkte häufen sich

Die Terrororganisation Al-Kaida im Islamischen Maghreb verbreitete am Mittwoch in sozialen Netzwerken ein Bekennerschreiben. Die Gruppe befinde sich im Kampf mit „Besatzungskräften der Kreuzritter“, hieß es. Das Schreiben ist von Al-Murabitun unterzeichnet worden, einer Untergruppe der Organisation Al-Kaida im Islamischen Maghreb. Die dpa konnte die Authentizität des Statements nicht endgültig klären. Die Mitglieder des UN-Sicherheitsrates verurteilten den Angriff.

Der UN-Einsatz in Mali gilt als einer der gefährlichsten Einsätze. Islamistische Gruppierungen terrorisieren besonders den Norden des Landes. In jüngster Zeit häufen sich die Angriffe auf UN-Stützpunkte. Am Sonntag kamen fünf Blauhelmsoldaten bei einem Angriff im Zentrum des Landes ums Leben. Vor knapp zwei Wochen starben fünf Blauhelmsoldaten aus dem Tschad im Norden des Landes.

Insgesamt gehören der UN-Truppe in Mali knapp 11.800 Soldaten und Polizisten aus 73 Ländern an, dazu internationale und einheimische Zivilisten. Neben der UN-Mission Minusma ist die Bundeswehr in Mali auch am EU-Einsatz EUTM beteiligt. Der Einsatz läuft seit drei Jahren und wird derzeit von der Bundeswehr geführt. Einsatzgebiet ist bisher noch der vergleichsweise sichere Süden des Landes. Eine Ausweitung in den Norden ist aber für Mitte des Jahres geplant. (dpa)