Berlin. Es ist der längste Einsatz der Bundeswehr im Ausland – nun wird die Truppenstärke in der noch jungen Balkanrepublik Kosovo reduziert.

Der Einsatz der Bundeswehr im Kosovo wird nach 17 Jahren weiter zurückgefahren: Im Kosovo sollen künftig nur noch bis zu 1350 statt bisher 1850 Soldaten zum Einsatz kommen. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch eine entsprechende Änderung des Mandats, die noch vom Bundestag bestätigt werden muss.

Der Einsatz im Kosovo dient der Stabilisierung der früheren serbischen Provinz. Die Balkanrepublik hatte erst im Jahr 2008 ihre Unabhängigkeit von Serbien erklärt, die Region war durch den Kosovokrieg von 1998 bis 1999 schwer erschüttert worden. Inzwischen erkennen 111 Staaten die Unabhängigkeit des 1,8-Millionen-Einwohner-Staates an. Die Bundeswehr ist dort seit dem Ende des Kosovo-Krieges im Einsatz.

Auch vor der Küste des Libanon geht der Einsatz weiter

Mit 17 Jahren ist es inzwischen der längste Einsatz in der Geschichte der Bundeswehr und nach Afghanistan immer noch der zweitgrößte von insgesamt 16 Auslandseinsätzen. Bei der Zahl von 1350 Soldaten handelt es sich um eine Obergrenze, tatsächlich sind derzeit im Kosovo rund 780 Bundeswehr-Soldaten. Bis Herbst soll die Zahl auf 550 verringert werden.

Die Ministerrunde stimmte am Mittwoch auch einer Verlängerung des Marine-Einsatzes zur Bekämpfung des Waffenschmuggels vor der libanesischen Küste zu. Diese UN-Mission ist mit rund 130 Soldaten auf einer Korvette derzeit die Nummer neun. Dort sollen für ein weiteres Jahr unverändert bis zu 300 Soldaten eingesetzt werden können. (dpa)