Magdeburg. Katja Kipping und Bernd Riexinger stehen weiter an der Spitze der Linkspartei. Doch bei der Wiederwahl erhielten beide einen Dämpfer.

Die beiden Linke-Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger sind für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt worden. Die 38-jährige Bundestagsabgeordnete Kipping bekam auf dem Parteitag in Magdeburg am Samstag 392 von 530 Delegiertenstimmen. Das entspricht einer Zustimmung von 74 Prozent. Für den 60-jährigen Riexinger, der kein Mandat im Bundestag hat, stimmten 434 von 553 Delegierten. Das entspricht 78,5 Prozent. Sie hatten keine Gegenkandidaten.

Kipping schnitt im Vergleich zur Wahl vor zwei Jahren (77 Prozent) etwas schlechter ab. Riexinger musste ein deutlich schwächeres Ergebnis hinnehmen. Beim vorigen Mal hatte er knapp 90 Prozent erhalten.

Kipping und Riexinger seit vier Jahren an der Spitze

Das Duo steht seit 2012 an der Spitze der Linken, aktuell der größten Oppositionspartei im Bundestag. Beide hatten vor der Wahl einen grundlegenden Politikwechsel verlangt. Kipping verband dies in ihrer Rede mit scharfen Attacken gegen die SPD. In Umfragen liegt die Linkspartei derzeit bei acht bis zehn Prozent. Für eine rot-rot-grüne Koalition, über die immer mal wieder spekuliert wird, gäbe es bundesweit keine Mehrheit.

Kipping steht der sogenannten emanzipatorischen Linken nahe, die einen dritten Weg zwischen beiden Flügeln sucht. Riexinger kommt aus dem Gewerkschaftslager. (rtr/dpa)

Sahra Wagenknecht mit Torte beworfen

Zu der Torten-Attacke bekannten sich Aktivisten der antifaschistischen Initiative „Torten für Menschenfeinde“.
Zu der Torten-Attacke bekannten sich Aktivisten der antifaschistischen Initiative „Torten für Menschenfeinde“. © dpa | Hendrik Schmidt
Parteichefin Katja Kipping und Fraktionsvorsitzender Dietmar Bartsch halten eine Jacke vor Wagenknechts Gesicht – zum Schutz vor unangenehmen Fotos.
Parteichefin Katja Kipping und Fraktionsvorsitzender Dietmar Bartsch halten eine Jacke vor Wagenknechts Gesicht – zum Schutz vor unangenehmen Fotos. © dpa | Hendrik Schmidt
Die Aktivisten gingen an Wagenknecht vorbei, die in der ersten Reihe der Parteitagshalle saß und warfen ihr die Torte direkt ins Gesicht.
Die Aktivisten gingen an Wagenknecht vorbei, die in der ersten Reihe der Parteitagshalle saß und warfen ihr die Torte direkt ins Gesicht. © dpa | Hendrik Schmidt
Die Aktivisten der antifaschistischen Initiative sind keine Unbekannten: Offenbar ist es dieselbe Organisation, die auch für die Tortenattacke auf AfD-Politikerin Beatrix von Storch im Februar verantwortlich war.
Die Aktivisten der antifaschistischen Initiative sind keine Unbekannten: Offenbar ist es dieselbe Organisation, die auch für die Tortenattacke auf AfD-Politikerin Beatrix von Storch im Februar verantwortlich war. © dpa | Hendrik Schmidt
Kurz vor dem Angriff wurde Wagenknecht (r.) von den Parteichefs Kipping (l.) und Riexinger begrüßt.
Kurz vor dem Angriff wurde Wagenknecht (r.) von den Parteichefs Kipping (l.) und Riexinger begrüßt. © dpa | Peter Endig
Nach dem Angriff wurde die Linken-Politikerin aus der Messehalle in Magdeburg begleitet. Auf mehreren von den Aktivisten verteilten Flugblättern wurden Wagenknechts Aussagen zu Obergrenzen für Flüchtlingen als Grund für den Tortenangriff genannt.
Nach dem Angriff wurde die Linken-Politikerin aus der Messehalle in Magdeburg begleitet. Auf mehreren von den Aktivisten verteilten Flugblättern wurden Wagenknechts Aussagen zu Obergrenzen für Flüchtlingen als Grund für den Tortenangriff genannt. © dpa | Hendrik Schmidt
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