Wien. Grünen-Kandidat Alexander Van der Bellen ist neuer Bundespräsident von Österreich. Er kündigte an, das gespaltene Land einen zu wollen.

Alexander Van der Bellen ist der neue Bundespräsident von Österreich. Das bestätigte Österreichs Innenminister Wolfgang Sobotka am Montagnachmittag. Die Verkündung hatte sich lange hingezogen.

Der 72-Jährige setzte sich in der Stichwahl mit einem Vorsprung von 31.000 Stimmen knapp gegen den Rechtspopulisten Norbert Hofer durch. Für Van der Bellen stimmten nach dem vorläufigen Endergebnis vom Montag 50,3 Prozent, der FPÖ-Kandidat erhielt 49,7 Prozent der Stimmen. Das designierte Staatsoberhaupt kündigte an, alles daran zu setzen, das politisch gespaltene Land wieder zu einen. „Ich werde Österreich nach außen und gegenüber Europa, gegenüber der Welt, bestmöglich vertreten und nach innen versuchen, das Verbindende, das Verbindliche, Kooperative in den Vordergrund zu stellen.“

Hofer räumt Niederlage auf Facebook ein

Nach der Bundespräsidentenwahl am Sonntag lagen der von den Grünen unterstützte Van der Bellen, selbst ehemaliger Chef der Partei, und der rechte FPÖ-Kandidat Hofer laut Hochrechnungen mit jeweils 50 Prozent der Stimmen gleichauf. Erst die am Montag ausgezählten 740.000 Stimmen der Briefwähler entschieden über den Sieg.

Norbert Hofer räumte seine Niederlage kurz vor der öffentlichen Bekanntgabe ein. Auf seiner Facebook-Seite schrieb der Rechtspopulist am Montagnachmittag, er bedanke sich für die Unterstützung. „Natürlich bin ich heute traurig. Ich hätte gerne für Euch als Bundespräsident auf unser wunderbares Land aufgepasst.“

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Anfechtung des knappen Ergebnisses nicht ausgeschlossen

Van der Bellen hat eine enorme Aufholjagd hinter sich. Hofer ging mit gut 35 Prozent als klarer Sieger aus dem ersten Wahlgang hervor, Van der Bellen lag 14 Prozentpunkte dahinter. Politologen hatten diesen Vorsprung als fast uneinholbar bezeichnet.

Angesichts des knappen Ergebnisses ist nicht auszuschließen, dass es zu einer Anfechtung des Wahlergebnisses kommen könnte. Hofers FPÖ kündigte an, am Dienstag darüber zu beraten. (kali/dpa/rtr)