Louisville. Donald Trump umgarnt die einflussreiche US-Waffenlobby. Er sichert sich wichtige Unterstützung beim Kampf um die Präsidentschaft.

Die US-Waffenlobby unterstützt im Präsidentschaftswahlkampf Donald Trump, den voraussichtlichen Kandidaten der Republikaner. Der Vorsitzende der National Rifle Association (NRA), Chris Cox, sicherte Trump am Freitag in Louisville (Kentucky) die Unterstützung des einflussreichen Verbands zu.

In seiner Rede vor der Jahresversammlung der NRA sagte Donald Trump seinerseits, er werde als Präsident das Recht auf Waffenbesitz verteidigen. Anders als Hillary Clinton, voraussichtliche Kandidatin der Demokraten, werde er dieses Grundrecht achten und wertschätzen. „Ich werde Euch nicht im Stich lassen“, betonte Trump. Clinton sei die am meisten gegen Waffen gerichtete Kandidatin in der Geschichte. „Sie will uns unsere Waffen wegnehmen“, sagte Trump. „Sie will verwundbare Amerikaner in Gewaltgegenden entwaffnen.“

Trump hat seine Haltung korrigiert

Das entspricht jedoch nicht dem, was Clinton fordert. Die Ex-Außenministerin und frühere First Lady setzt sich zwar laut und deutlich für schärfere Bestimmungen für den Besitz von Waffen ein – aber nicht für eine Abschaffung des Grundrechts.

Wie zu vielen anderen Punkten auch, hat Trump seine Haltung zu Waffen im Lauf der Zeit geändert. In den vergangenen Jahren hatte er sich mehrfach gegen Waffen ausgesprochen. Nun sagte Trump, es müsse in den USA generell ein Ende mit waffenfreien Zonen haben – also auch in Schulen. Unter dem Applaus der NRA fügte er hinzu, mehr Waffen bedeuteten letztlich weniger Waffengewalt.

Obama scheiterte mit Anti-Waffen-Initiativen

Die NRA hat nach eigener Auskunft mehr als vier Millionen Mitglieder und ist die vielleicht einflussreichste Lobby in der amerikanischen Politik. US-Präsident Barack Obama hatte in den letzten Jahren mehrfach unter dem Eindruck blutiger Amokläufe versucht, die Bestimmungen für Waffenbesitz zu verschärfen. Er scheiterte jedesmal – nicht zuletzt am Widerstand der NRA.

In den USA sterben im Schnitt jährlich etwa 33.000 Menschen durch Schusswaffengewalt. Die Zahl steigt seit Jahren. Statistisch besitzen 90 Prozent der 320 Millionen US-Bürger eine Waffe. Das Thema ist sehr emotional besetzt und spaltet die Gesellschaft. Es spielt auch im Wahlkampf eine wichtige Rolle. (dpa/rtr)