Berlin. Alte und Junge in der CDU liegen miteinander im Clinch. Streitpunkt ist die Rentenpolitik – und der Ton unter den Kollegen ist scharf.

Im Streit um die Rentenpolitik hat der Vize-Bundeschef der CDU-Senioren-Union, Leonhard Kuckart (84), die Junge Union scharf attackiert. In einer Erklärung warf Kuckart JU-Chef Paul Ziemiak (30) am Freitag vor, er spiele die junge und alte Generation gegeneinander aus: „Das nenne ich dümmlich, diskriminierend und unsolidarisch.“

Kuckart bezog sich damit auf Äußerungen Ziemiaks, die große Koalition solle sich lieber um die Armut bei Jüngeren, zum Beispiel allein erziehenden Müttern kümmern, als über neue Geschenke für Rentner nachzudenken.

„Die Bummelstudenten früher ans Arbeiten bringen“

Und im ZDF-Talk von Maybrit Illner hatte Ziemiak am Donnerstagabend nachgelegt, es müsse eine „wirtschaftsfreundliche Politik“ gemacht werden, „damit unsere Generation mehr Netto vom Brutto hat“. Es sei nicht seriös zu versprechen, dass jeder später eine sehr gute oder durchschnittliche Rente haben wird. Ziemiak: „Und am Ende müssen die Jungen bezahlen“.

Leonhard Kuckart, Vize-Chef der Senioren-Union
Leonhard Kuckart, Vize-Chef der Senioren-Union © PR | Handout

Kuckart: „Herr Ziemiak sollte sich, bevor er für den Bundestag kandidiert, besser erst einmal mit den wichtigsten politischen Grundbegriffen vertraut machen. Dann wüsste er, dass die dynamische Rente an die Entwicklung von Löhnen und Gehältern gekoppelt ist.“ Wer künftige Rentenerhöhungen in Frage stelle, könne gleich die Abschaffung von Lohn- und Gehaltserhöhungen fordern, meinte Kuckart.

Der CDU-Politiker empfahl dem JU-Chef: „Herr Ziemiak sollte sich lieber Gedanken darüber machen, wie die vielen Bummelstudenten früher und schneller ans Arbeiten kommen im Hinblick auf ihre spätere Erwerbsbiografie.“ Mit durchschnittlich 28 Jahren würden deutsche Hochschulabsolventen im internationalen Vergleich zu den „ältesten Studenten der Welt“ zählen, so Kuckart weiter.