Washington. Die Vorwahlen sind noch nicht vorbei, doch der US-Präsidentschaftswahlkampf wird schmutziger. Trump macht, was viele erwartet hatten.

Er hat es angekündigt – und er macht Ernst: Donald Trump öffnet im Wahlkampf die unteren Schubladen. Hillary Clintons Team reagierte entsetzt auf Anschuldigen des Republikaners, ihr Mann Bill Clinton sei ein Vergewaltiger, ein Fummler und ein Grapscher. „Trump will die Amerikaner durch den Schlamm ziehen, um von eigenen Problemen wie dem Nicht-Veröffentlichen seiner Steuern abzulenken“, heißt es in einem Statement des Clinton-Teams. Trump bezog sich auf Anschuldigen gegen Bill Clinton aus den Jahren 1978, 1991 und 1993.

Hillary Clinton hingegen hat ihrem mutmaßlichen Kontrahenten Trump die Fähigkeit für das Präsidentenamt abgesprochen. „Donald Trump ist nicht ausreichend qualifiziert, um Präsident zu sein“, sagte Clinton in einem Interview des US-Fernsehsenders CNN. Seine jüngsten außenpolitischen Äußerungen, in denen er unter anderem ein Treffen mit Nordkoreas Diktator Kim Jong Un in Aussicht stellte, fügten sich „zu einem sehr beunruhigenden Bild“, sagte Clinton.

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Schillernder Manager noch mächtiger im Trump-Lager

Trump provoziert zudem mit seiner Personalpolitik: Er gibt seinem umstrittenen Wahlkampfmanager Paul Manafort noch mehr Macht. Manafort solle künftig die Oberaufsicht über Trumps Wahlkampf führen und die Strategien entwerfen, berichtete der US-Sender ABC. Corey Lewandowski, der wegen Handgreiflichkeiten gegen eine Reporterin in die Schlagzeilen geraten war, bleibt Leiter des Wahlkampfteams.

Manafort hat eine schillernde Geschichte als Lobbyist. Er arbeitete nicht nur für die republikanischen US-Präsidenten Gerald Ford, Ronald Reagan und George Bush, seine Lobbying-Firma soll auch für Diktatoren auf mehreren Kontinenten aktiv gewesen sein. Unter anderem sollen den Berichten von US-Medien und Menschenrechtsorganisationen zufolge der frühere philippinische Machthaber Ferdinand Marcos, der ukrainische Ex-Präsident Viktor Janukowitsch und der somalische Diktator Siad Barre zu seinen Auftraggebern gehört haben. (dpa)