München/New York. Er war ein herausragender Historiker und enger Freund von Helmut Schmidt: Nun ist Fritz Stern mit 90 Jahren in den USA gestorben.

Der amerikanische Historiker Fritz Stern ist tot. Er sei am Mittwoch im Alter von 90 Jahren zuhause in New York gestorben, teilte eine Sprecherin des Verlags C.H.Beck in München mit.

Stern arbeitete als Professor an der New Yorker Columbia University und galt als einer der wichtigsten amerikanischen Historiker, die sich mit deutscher Geschichte befassten. Sein 2011 gemeinsam mit Altbundeskanzler Helmut Schmidt herausgegebenes Gesprächsbuch „Unser Jahrhundert“ wurde ein Bestseller. In einem Interview zu seinem 90. Geburtstag hatte Stern noch im Februar gesagt: „Letztendlich ist die Geschichte der Bundesrepublik doch eine Erfolgsgeschichte. Da gelegentlich ein bisschen mitwirken zu können, war mir eine Freude – nicht nur um Deutschland willen, sondern um Europa und in gewissem Sinne auch um Amerika.“

Mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt

Der unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnete Stern war mehrfacher Ehrendoktor, unter anderem an den Universitäten Oxford und Princeton.

Stern wurde 1926 in Breslau geboren. Weil die Familie jüdisch war, floh sie vor 1938 Beginn des Zweiten Weltkrieges vor den Nazis in die USA. (W.B./dpa)