Nikosia/Athen. Seit Jahrzehnten ist Zypern gespalten zwischen Türken im Norden und Griechen im Süden. Nun wollen beide Seiten die Teilung überwinden.

Knapp 42 Jahre nach der Teilung könnte Zypern nach Angaben führender Inselpolitiker noch in diesem Jahr wiedervereinigt werden. Trotz noch vieler Meinungsverschiedenheiten sei eine Lösung möglich, bei der beide Seiten als Gewinner dastehen könnten, erklärten der zyprische Präsident Nikos Anastasiades und der türkisch-zyprische Volksgruppenführer Mustafa Akinci. Die Erklärung wurde am Sonntag in den zyprischen Medien veröffentlicht. Die beiden hatten ihre Gespräche zur Überwindung der Teilung vor einem Jahr aufgenommen. Anastasiades und Akinci bekräftigten, sie seien „entschlossen“ die nötige „Courage aufzubringen“, um die Streitpunkte auszuräumen.

Die Inselrepublik ist nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention seit 1974 geteilt. Zypern ist seit 2004 Mitglied der EU. Das EU-Recht gilt aber nur im Südteil der Insel, der von der international anerkannten Republik Zypern kontrolliert wird. Der Nordteil der Insel ist von türkischen Truppen besetzt und wird nur von der Türkei anerkannt. Es wird nach einer Lösung gesucht, bei der Zypern ein föderativer Staat mit zwei Bundesstaaten wird; einen türkischzyprischen im Norden und einem griechischzyprischen im Süden der drittgrößten Mittelmeerinsel. (dpa)