Bagdad. Terror-Angst in Bagdad: Erneut wurde die irakische Hauptstadt von Anschlägen erschüttert. Zahlreiche Menschen kamen dabei ums Leben.

In der irakischen Hauptstadt Bagdad kam es am Mittwoch zu mehrere Anschlägen mit Dutzenden Toten und Verletzten. Durch die heftige Detonation einer Autobombe auf einem belebten Markt im überwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil Sadr City sind mindestens 50 Menschen getötet und wenigstens 120 verletzt worden, berichteten Mitarbeiter von Krankenhäusern. Die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich in einer – zunächst nicht verifizierbaren – Online-Botschaft zu der Tat.

Später detonierten zwei weitere Autobomben. Dabei wurden nach Informationen mindestens weitere 22 Menschen getötet, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

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Furcht vor weiteren Anschlägen

Augenzeugen berichteten, das mit Sprengstoff beladene Auto auf dem Markt sei in der Hauptgeschäftszeit am Morgen explodiert. Die Wucht habe auch eine Reihe von anliegenden Häusern und Geschäften beschädigt. Aus Furcht vor einem weiteren Anschlag in dem östlichen Stadtbezirk seien zahlreiche Straßen von Sicherheitskräften gesperrt worden.

Dem angeblichen Bekennerschreiben der Terrormiliz IS zufolge waren die auf dem Markt versammelten Schiiten das Ziel des Attentats. Die sunnitischen Dschihadisten betrachten Angehörige dieser islamischen Konfession als Abtrünnige. Das Bekennerschreiben konnte zunächst nicht unabhängig auf Echtheit überprüft werden.

Nicht der erste Anschlag in Bagdad

In der Vergangenheit hatte sich der IS regelmäßig zu Anschlägen in Bagdad und anderen Städten des Landes bekannt. Erst Anfang Mai waren bei mehreren Explosionen innerhalb eines Tages mindestens 25 Menschen in der irakischen Hauptstadt getötet worden.

Bei dem bislang schwersten Attentat dieses Jahres waren Ende Februar mehr als 70 Menschen ums Leben gekommen. Damals hatte sich ein Selbstmordattentäter ebenfalls in Sadr City in die Luft gesprengt. Auch zu dieser Tat bekannte sich die Terrormiliz IS.

Die Dschihadisten sind zwar durch Offensiven der irakischen Armee und der mit ihr verbündeten US-geführten Militärkoalition unter Druck geraten und verloren in den vergangenen Monaten bedeutende Gebiete, kontrollieren aber immer noch große Teile im Westen und Norden des Landes - darunter die Großstadt Mossul, eine der inoffiziellen Hauptstädte des IS. (dpa/jei)